Fluchtlichtmast-Nachbau mit dimmbaren LEDs

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Moderator: T.Hoffmann

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Foffo
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Sa, 28.11.15, 18:05

Hallo zusammen,
ich habe gerade ein kleines Projekt und wollte hier mal nach Hilfe fragen. Als Anfänger hoffe ich mal, dass ich in der Kategorie richtig bin.
Wir wollen einen kleinen Nachbau des alten Flutlichtmastes vom Westfalenstadion Dortmund als Deko-Licht von normaler 230V-Reihenschaltung auf LED umbauen. Wichtig ist, dass man sie dimmen kann, weil der Flutlichtmast mit vielen Lampen bestückt werden und eben wie ein Flutlichtmast aussehen soll. Aber echtes Flutlicht wollen wir nicht :wink: . Sondern eben nur den Style.
So. Da die Reihenschaltung quasi schon vorbereitet ist, war unsere erste Idee, die momentan vorhanden 18 E27-Fassungen abzuschrauben und dann 18 SMD LEDs (mit 30°-Reflektoren für die Flutlichtmastoptik) in Reihe zu schalten. Der Flutlichtmast soll am Ende an jeder normalen Steckdose funktionieren. Meine Frage wäre jetzt als Anfängerbastler, wie kann ich die dann dimmen? Am besten wäre es, wenn am Gerät eine Art Drehschalter o.Ä. vorhanden wäre. Ein bisschen Platz für Trafos oder Treiber wäre im Gehäuse noch da, unter den Fassungen.

Eine Alternative wäre der Umbau zur Parallelschaltung mit 18 Philips LEDpar Master Par20 Lampen, die wohl dimmbar sind. Wäre aber mit viel Fummelei verbunden und ich glaube dass LEDs mit Reflektoren cooler aussehen. Die Philips haben ein bisschen Plastikstyle.
Wie würdet ihr das umsetzen? Hättet ihr da irgendwelche Empfehlungen für mich?
Hier die Bilder des Objekts:
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Schöne Grüsse
Borax
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Sa, 28.11.15, 23:43

von normaler 230V-Reihenschaltung auf LED umbauen
Das ist wahrscheinlich keine Reihenschaltung sondern eine Parallelschaltung. Ich glaube nicht, dass bei der Originalschaltung eine Betriebsspannung von 18x230V = 4140V verwendet wurde. So gesehen wäre es am einfachsten die Schaltung so zu lassen und 18 230V Retrofit LEDs einzusetzen. Wobei es dann sehr hell wird. Auch schwache E27 230V Retrofit LEDs (z.B.: http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmit ... 7-E27.html ) haben etwa 200 bis 250lm was bei 18 Stück etwa 3600-4500 lm ergibt, also etwas heller wie ein 300W Halogenstrahler ist. Die Optik würde aber zu einem Fluchtlichtmast passen (30° Öffnungswinkel). Ob sich ein Dimmer findet, der 18 Stück davon dimmen kann ist aber auch noch fraglich. Die Test bei Osram wurden wohl nur mit maximal 4 Leuchtmitteln gemacht: http://www.osram.de/media/resource/HIRE ... bility.pdf
...18 SMD LEDs (mit 30°-Reflektoren für die Flutlichtmastoptik) in Reihe zu schalten....
Wie gesagt, ich glaube das es momentan eine Parallelschaltung ist die zuerst auf eine Reihenschaltung umgebaut werden müsste. Und 18 SMD LEDs halte ich wieder für zu wenig. Da würde ich eher etwas stärkere LEDs z.B.: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nich ... -Star.html und eine 30° Optik z.B.: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Lins ... um-30.html verwenden. 18 Stück davon können problemlos an einer Meanwell LCM 40: http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Stromqu ... uelle.html betrieben werden. Dimmbar wäre das mit einem einfachen Poti (100 KOhm).
Das liefert dann insgesamt etwa 2000 lm (entspricht etwa 2 klassischen 100W Glühbirnen) und wäre eine sehr effiziente Lösung. Ein kleiner Kühlkörper pro LED wäre allerdings auch noch erforderlich. Z.B. so was: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/High ... %C3%B6rper
Foffo
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Sa, 28.11.15, 23:52

Danke Borax, du hast mir letzte mal schon super geholfen!
Es handelt sich um 12V Lampen, ich meinte mit 230V nur dass die Lampe für diese Ausgangspannung ausgelegt war, also mit normalem Schukostecker zu betreiben war. Drin steckten dann 12V x 18 E27 Lampen.
Ich werde mal deinen letzten Vorschlag versuchen so umzusetzen. So eine Helligkeit ist ungefähr das, was ich mir vorgestellt hatte!
Borax
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Sa, 28.11.15, 23:56

12V Lampen in einer E27 Fassung? Da bin ich fassungslos ;)

Viel Erfolg!
Foffo
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Mi, 15.06.16, 17:05

Hallo Borax, falls du hier noch mal reinfindest, hätte ich noch mal eine Nachfrage. Die LED die du mir netterweise rausgesucht hast, ist ein Auslaufartikel und nicht mehr lieferbar in den Mengen. Habe jetzt zwei andere, vergleichbare herausgesucht (Nichia NS9L383 und Cree XP-G2 Q2 CRI90+) die ich inkl Zubehör bestellt habe. Da nehme ich dann die, die mit ihren passenden Linsen / Reflektoren optisch am besten wirkt. Davor muss noch ein passender Widerstand, richtig? Komme ja so erst mal nur auf 48,6 oder 52,2 V. Und: Gibt es irgendwo hier einen Schaltplan für die Verkabelung mit Potentiometer?
LG und besten Dank,
Foffo
Borax
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Mi, 15.06.16, 23:42

Klar finde ich dein Post hier ;)
Davor muss noch ein passender Widerstand, richtig?
Nein. Wenn Du mit 'die ich inkl Zubehör bestellt habe' auch das Meanwell Netzteil LCM 40 meinst, braucst Du keine Widerstände. Dieses Netzteil ist eine KSQ (Konstantstromquelle) und stellt die nötige Spannung selbst richtig ein. Die LEDs werden alle in Reihe geschaltet, mit dem Netzteil verbunden und ERST DANN darf das Netzteil mit 230V verbunden werden. Wenn Du zuerst dem Netzteil Strom gibst und dann erst die LEDs anschließt, gehen diese sofort kaputt (Erklärung hier: viewtopic.php?f=35&t=18493 )
Gibt es irgendwo hier einen Schaltplan für die Verkabelung mit Potentiometer?
Nicht wirklich. Ist aber eher 'trivial'. Einer der beiden äußeren Anschlüsse und der mittlere Anschluss werden mit den beiden Dimm-Eingängen am LCM 40 verbunden (wie rum ist beim Poti egal - bei den LEDs aber nicht!). Außerdem musst Du die DIP Schalter am LCM-40 noch auf 350mA einstellen. Geliefert wird die LCM-40 mit 700mA Einstellung. Wenn es Dir mit 350mA zu dunkel ist, kannst Du auch noch auf 500mA hochgehen - bei den Cree LEDs sogar bis 700mA. Wie das geht (und auch alle sonstigen relevanten Angaben) findest Du im Datenblatt: http://www.leds.de/out/media/Datenblatt_95235_neu.PDF
Foffo
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Mi, 03.08.16, 17:59

So, bin schon fast fertig. Jetzt gehts nur noch ums Dimmen - da hab ich noch eine letzte Frage: Wenn der PWM-Dimmer oder der Poti (noch unsicher wie ichs letztlich mache) auf 0 steht - ist dann die KSQ ausgeschaltet? Ansonsten brauche ich noch einen Schnurschalter auf der Primärseite, um sicher zu gehen, finde da aber nichts, was für so einen hohen Inrush Current von 20A ausgelegt ist. Der Mast soll eigentlich dauerhaft in der Steckdose stecken, aber eben ausgeschaltet werden können.
Liebe Grüße und besten Dank!
Borax
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Mi, 03.08.16, 20:59

Wenn der PWM-Dimmer oder der Poti (noch unsicher wie ichs letztlich mache) auf 0 steht - ist dann die KSQ ausgeschaltet?
Jain. Das Licht ist aus. Aber es bleibt ein kleiner Stromverbrauch erhalten. Laut Datenblatt ( http://www.leds.de/out/media/95235_LCM-40.pdf - Note 7 auf der ersten Seite)allerdings weniger als 0.5W (wenn auf 0 gedimmt ist).
Schnurschalter wird schwierig. Den Einschaltstrom könnte noch am ehesten eine schaltbare Steckdose verkraften.
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Achim H
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So, 07.08.16, 09:48

Borax hat geschrieben:Laut Datenblatt ( http://www.leds.de/out/media/95235_LCM-40.pdf - Note 7 auf der ersten Seite)allerdings weniger als 0.5W (wenn auf 0 gedimmt ist).

In dem von Dir verlinkten Datenblatt (auch im Datenblatt von Juni 2016 auf den Seiten von Meanwell) steht: <1W.
Rund 0,6W entfallen bereits auf den Aux-Ausgang (12V @ 50mA bei 5% Toleranz). Dieser Ausgang liefert stets 100% und wird nicht gedimmt.
Borax hat geschrieben:12V Lampen in einer E27 Fassung? Da bin ich fassungslos

Auch solche gibt es.
Auch mit 24V (zum Beispiel: Philips 8711500090188).
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