Hallo liebe Liebenden,
ich hab jetzt im Baumarkt und in Fachkatalogen gelesen und gesucht. Komm aber nirgendwo auf die Antwort meines Problems: Wie heiß werden LED-Einbaustrahler? Ich habe ein Holzhaus mit Holzfaserisolierung in der Decke. Jetzt sollen im Flur in die Gipsplatten Einbaustrahler gesetzt werden. Frage: Wie heiß werden solche Dinger? Muss ich Angst haben, dass mir die Holzwolle zu kokeln anfängt? Woran erkenne ich, welche Abstände zu halten sind? Einige Leuchten sind angeblich "Schalterdosen-einbau-tauglich". Kann ich in die Decke eine Hohlraumdose einsetzen und darin einen Einbaustrahler befestigen? Reicht der Luftaustausch nach unten um genügend zu kühlen?
Alternativ dachte ich an Möbeleinbauleuchten, die ja auch kaum Einbautiefe haben und nicht zu warm werden dürften. Funktioniert sowas?
Danke für die vielen vielen Antworten,
lummo
Wärmeentwicklung von Einbaustrahlern
Moderator: T.Hoffmann
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Ein (imaginäres) 35W-LED-Leuchtmittel wird etwas weniger warm als ein 35W-Halogen-Leuchtmittel, da deutlich mehr Energie zu Licht umgewandelt wird.
Aber das LED-Leuchtmittel selbst lebt nicht lange, wenn es zu heiß wird.
Aber das LED-Leuchtmittel selbst lebt nicht lange, wenn es zu heiß wird.
So wird aber normalerweise nicht verglichen. Ein 'Hell wie 35W Halogen' LED-Leuchtmittel mit 'üblichem' Effizienzfaktor (1W LED = 4W Halogen) würde also nur etwa so viel Wärme erzeugen wie ein 9W Halogen-Leuchtmittel. Und wegen der Holzfaserisolierung brauchst Du keine Sorge haben... Wenn die LED wärmer als etwa 150°C wird (also lange bevor es zu kokeln anfängt) geht sie in Sekunden kaputt. Das ist aber genau das Problem (wie auch von CRI schon angesprochen). Wenn die LED wärmetechnisch zu gut isoliert ist, hält sie nicht lang.Ein (imaginäres) 35W-LED-Leuchtmittel wird etwas weniger warm als ein 35W-Halogen-Leuchtmittel
"Heiß" wat is "heiß"???
Hier liegt das Problem in der Wortwahl. "Heiß" wird bei Leuchtmitteln in der Vergangenheit so bewertet, dass das Leuchtmittel mit bloßen Fingern nicht mehr anzufassen ist und man sich fast verbrennt - je nach eingesetztem klassischen Leuchtmittel (mit Glühfaden!) entstehen Temperaturen von 1500°C bis 3000°C-. Diese Temperatur liegt aber deutlich höher, wie von CRI 93+ / Ra 93+ und Borax schon gesagt / geschrieben, als die Temperatur, die die LEDs verkraften. Der eigentliche Leuchtkörper einer LED hält nicht mehr als 150°C aus. Und diese Temperatur ist weit unter der Entzündungstemperatur von Papier. Zeitungspapier liegt bei ca. 175°C. "Heiß" ist für die bereits eine Temperatur, die wir für Leuchtmittel bisher nicht als solche empfunden haben. Und daher ist bei diesen LEDs immer für eine entsprechende Wärmeabfuhr - einige sprechen hier auch von "Wärmemanagement" - zu sorgen. Daher ist bei LED-Beleuchtungen nicht Entflambarkeit des Einbauortes, sondern die Wärmeabfuhr von der LED die Herausforderung.
Gruß
Hier liegt das Problem in der Wortwahl. "Heiß" wird bei Leuchtmitteln in der Vergangenheit so bewertet, dass das Leuchtmittel mit bloßen Fingern nicht mehr anzufassen ist und man sich fast verbrennt - je nach eingesetztem klassischen Leuchtmittel (mit Glühfaden!) entstehen Temperaturen von 1500°C bis 3000°C-. Diese Temperatur liegt aber deutlich höher, wie von CRI 93+ / Ra 93+ und Borax schon gesagt / geschrieben, als die Temperatur, die die LEDs verkraften. Der eigentliche Leuchtkörper einer LED hält nicht mehr als 150°C aus. Und diese Temperatur ist weit unter der Entzündungstemperatur von Papier. Zeitungspapier liegt bei ca. 175°C. "Heiß" ist für die bereits eine Temperatur, die wir für Leuchtmittel bisher nicht als solche empfunden haben. Und daher ist bei diesen LEDs immer für eine entsprechende Wärmeabfuhr - einige sprechen hier auch von "Wärmemanagement" - zu sorgen. Daher ist bei LED-Beleuchtungen nicht Entflambarkeit des Einbauortes, sondern die Wärmeabfuhr von der LED die Herausforderung.
Gruß
Vielen Dank erst mal für die Infos.
Darf ich das dann so interpretieren: Einbau in die Decke möglich, wenn ich nach hinten kühlen kann? (Luftzirkulation, Kühlkörper, o.ä.) Die angepriesenen Einbauten in eine Hohlraumdose in der Decke sind dann eher nicht so geeignet, weil sich hinten ein Luftplolster bildet das nicht ableitet und so überhitzt. Einbauten an der Wand scheinen besser zu sein, weil die Luft vorne vorbeistreicht und die Wärme ableitet.
Gibt es dann vernünftige LED-Leuchten für die Decke? In Prospekten schaut das alles immer so hübsch aus. Nur sind die Infos recht spärlich, wie sowas vernünftig verbaut werden kann.
Danke für jeden Tipp im Voraus,
lummo
Darf ich das dann so interpretieren: Einbau in die Decke möglich, wenn ich nach hinten kühlen kann? (Luftzirkulation, Kühlkörper, o.ä.) Die angepriesenen Einbauten in eine Hohlraumdose in der Decke sind dann eher nicht so geeignet, weil sich hinten ein Luftplolster bildet das nicht ableitet und so überhitzt. Einbauten an der Wand scheinen besser zu sein, weil die Luft vorne vorbeistreicht und die Wärme ableitet.
Gibt es dann vernünftige LED-Leuchten für die Decke? In Prospekten schaut das alles immer so hübsch aus. Nur sind die Infos recht spärlich, wie sowas vernünftig verbaut werden kann.
Danke für jeden Tipp im Voraus,
lummo
Um deine Holzfaserisolierung brauchst dir da keine Sorgen machen, da würde ich eher um die Dampfbremse schwitzen, fallst da eine drin hast. Bei meiner Flurbeleuchtung habe ich immer hinterhalb einer Lampe ne Gipskartonplatte geschraubt, daß die abgegebene Hitze erst mal abgelenkt wird und nicht gleich direkt auf einen punkt strahlt und somit die Folie brüchig wird.
Das Problem hier sind insbesondere die klassischen Fassungen, die für Leuchtmittel mit Glühfaden konzipiert wurden. Da ging es eher darum, die heißen Leuchtmittel thermisch vom 'Rest' der Lampe zu entkoppeln. Für LEDs müsste man das genau umgekehrt machen. Die (eher geringe) Wärme der LED auf eine möglichst große Oberfläche vom 'Rest' der Lampe verteilen. Alle sogenannten Retrofit LEDs (also solche mit E14/E27 Fassung oder Halogen-GXX Fassung) haben dieses Problem. Abhilfe wären Lampen (egal ob die jetzt in der Decke oder anderweitig eingebaut werden sollen) wo der gesamte Lampenkörper als Kühlkörper fungieren kann. Bisher habe ich aber noch keine (oder nur Selbstbau) derartige Lampen gesehen. So gesehen kann ich Dir nur empfehlen, eher mehr und eher große Einbaustrahler zu verwenden und dann eben Retrofit LEDs mit wenig Leistung (<5W) aber möglichst großer Effizienz zu verwenden. Dann ist auch das Wärmemanagement (selbst mit Hohlraumdose) nicht so ein Problem.
Serwas beinand,
@ johnson: Toller Bericht über deine Flurbeleuchtung. Allerdings trau ich mir solche Bastelarbeiten nicht zu. Bin eher der Gipser/Spachtler/Schleifer. Dampfbremse hab ich keine drin, weil der Deckenabschnitt an der Treppe von oben und unten im gleichen Luftraum ist und daher keinen unterschiedlichen Kondenspunkt hat. Eine Gipsplatte über die Lampen werd ich trotzdem mal vorsehen.
@ Borax: Noch hab ich keine Lampen in der Decke, nicht mal die Gipsplatten sind dran. Daher ist mit Einbau noch alles möglich. Im Laden hier hab ich folgendes gesehen: http://www.leds.de/LED-Lampen-und-Leuch ... x7-5W.html Wie es aussieht hätte das Ding hinten einen Kühlkörper. Würde das in der Decke ohne Hohlraumdose funktionieren? Wenn ich bis zur Isolierung etwas Platz schaffe, ein Hohlraum bis 10 cm Tiefe sollte möglich sein, müsste doch die kühlende Luftzirkulation möglich sein.
Allgemeine Frage: Gibt es einen Unterschied in Lichtausbeute/Wärmeentwicklung zwischen 230 V und 12 V Systemen? Was Wattzahlen angeht, sind im EVN-Katalog gleiche Werte angegeben.
@ johnson: Toller Bericht über deine Flurbeleuchtung. Allerdings trau ich mir solche Bastelarbeiten nicht zu. Bin eher der Gipser/Spachtler/Schleifer. Dampfbremse hab ich keine drin, weil der Deckenabschnitt an der Treppe von oben und unten im gleichen Luftraum ist und daher keinen unterschiedlichen Kondenspunkt hat. Eine Gipsplatte über die Lampen werd ich trotzdem mal vorsehen.
@ Borax: Noch hab ich keine Lampen in der Decke, nicht mal die Gipsplatten sind dran. Daher ist mit Einbau noch alles möglich. Im Laden hier hab ich folgendes gesehen: http://www.leds.de/LED-Lampen-und-Leuch ... x7-5W.html Wie es aussieht hätte das Ding hinten einen Kühlkörper. Würde das in der Decke ohne Hohlraumdose funktionieren? Wenn ich bis zur Isolierung etwas Platz schaffe, ein Hohlraum bis 10 cm Tiefe sollte möglich sein, müsste doch die kühlende Luftzirkulation möglich sein.
Allgemeine Frage: Gibt es einen Unterschied in Lichtausbeute/Wärmeentwicklung zwischen 230 V und 12 V Systemen? Was Wattzahlen angeht, sind im EVN-Katalog gleiche Werte angegeben.
Bei LEDs: Nein.Gibt es einen Unterschied in Lichtausbeute/Wärmeentwicklung zwischen 230 V und 12 V Systemen?
Die Podium Downlights gehören mit Sicherheit zu den besten Systemem die es derzeit für diese Art Beleuchtung gibt. Wenn da halbwegs Luft dran kommt, dann sollte das auch lange halten.


