LED Lampe Hitze

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Moderator: T.Hoffmann

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edan
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Di, 06.12.11, 20:59

Hallo,

ich möchte mir bald die ersten LED in E27 Fassung zulegen und hatte dabei bsp. an Samsung Classic A60 gedacht.
Nun habe ich mehrmals gelesen, das LED Lampen eine stärkere Hitze als herkömmliche Lampen haben und nicht
in geschlossenen Lampen verwendet werden sollen.

Die Lampe, die mit Abstand am längsten bei mir brennt, ist eine Tischleuchte dieser Art mit ca.7 cm Abstand der Glühbirne zum Papierschirm, oben und unten offen:
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/80018181/
Würde hier ein Risiko bestehen?

Auch Frage ich mich bei Lampen, deren Fassung nicht vertikal, sondern Horizontal ausgerichtet ist, wie etwa diese hier
http://www.hood.de/img1/full/1168/11685799.jpg
ob man hier eine LED einsetzen kann. Selbst wenn man das Glas weglässt, steht die Birne sehr nah an der metallischen
Oberseite.
Auch im hinteren Bereich einer Küchenazugshaube wäre die Lampe durch die horizontale Fassung relativ nah an den Metallwänden.

Kurzum: ist etwas an der Hitzeentwicklung dran, wenn ja, welche Abstriche muß man machen, wo sollte man keine LED mehr einsetzen?

Vielen Dank!

Viele Grüße,
Edan

P.S. habe erst nachtträglich gesehen, das ich im übergeordneten Forum "Modding" gelandet bin. @Admin: wenn
möglich, bitte Thread verschieben
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Sailor
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Di, 06.12.11, 21:34

edan hat geschrieben:Nun habe ich mehrmals gelesen, das LED Lampen eine stärkere Hitze als herkömmliche Lampen haben ...
Nein, im Gegenteil, sie haben sehr viel weniger Hitze. LED´s dürfen bestenfalls warm werden.
edan hat geschrieben:... und nicht in geschlossenen Lampen verwendet werden sollen.
Das ist eine andere Baustelle. Led´s dürfen nicht zu warm werden, sonst gehen sie kaputt. Es geht ihnen gut, wenn man sie nach einiger Zeit in Betrieb noch gut anfassen kann.

Werden sie in einem engen Raum eingesperrt, kann die Wärme, die durch die Verlustleistung entsteht, nicht abgeführt werden. Die Temperatur im Innern der LED steigt auf über 100° oder gar 120° an und die LED wird geschädigt oder sogar zerstört. Dann ist das Gehäuse, das auch Kühlkörper ist, noch lange nicht 100° warm.

Eine Lampe, die unten und oben offen ist, ist ideal für LED´s. Die in dem Rohr ströhmende Luft nimmt Wärme vom Kühlkörper und kühlt daher die eingebaute LED.

In der Dunstabzugshaube ist ausreichend Platz, um die LED zu kühlen. Zudem sorgt der Luftstrom des Ventilators für zusätzliche Kühlung.

Rundumstrahler sind allerdings für die Dunstabzugshaube denkbar schlecht geeignet. Sie beleuchten mehr den Innenraum der Haube als die Fläche darunter. Eine LED-Birne wird daher noch weniger Licht zur Arbeitsfläche bringen wie die ohnehinn schon dunkle 40 Watt Glühlampe, die in den meisten Hauben verbaut ist, wenn die LED-Birne nicht mit dem Sockel nach oben eingebaut werden kann.

Sinnvoll ist daher der Einsatz von LED-Flächenstrahlern oder wenigen LED´s, die direkt durch die Fenster nach unten strahlen.

Die sind jedoch leider nicht ohne Umbau der Haube einzusetzen.

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edan
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Mi, 07.12.11, 08:31

Danke für die ausführliche Antwort!
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Mi, 07.12.11, 09:47

Wobei es auch sehr stark auf die LED ankommt, 120°C sind für viele LED-Chips zulässig, Osram hat gar einen, dem Osram bei 150°C immer noch eine L70-Lifetime (70% Licht) nach 50.000 Stunden bescheinigt.

Insbesondere die kleinen LEDs sind aber nicht dafür gemacht, daher solltest Du einen großen Bogen um LED-Leuchtmittel machen, die selbige in Massen enthalten.
Während die 60W-Glühlampen-Ersatzleuchtmittel von Osram und Philips bei Stiftung Warentest 9/2011 die Sieger waren (nach 6000 Stunden wurde der Lebensdauertest beendet), war der "Maiskolben"von BIOLEDEX der weit abgeschlagene Verlierer: nichtmal 500 Stunden wurden erreicht, halb so hell wie angegeben, schlechtere Lichtqualität als die schlechteste Energiesparlampe im Test.
(Es wurden je 3 im normalen Handel gekaufte Exemplare getestet, um Ausreißer auszuschließen)
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Sailor
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Mi, 07.12.11, 10:16

CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:120°C sind für viele LED-Chips zulässig, Osram hat gar einen, dem Osram bei 150°C
Wo ist der Unterschied? Kommen wir mit der zulässigen und in der Regel nicht erreichten Angabe wirklich entscheidend dichter an die Temperatur eines Glühfadens, der mit rund 3000 °C heizt?

Wenn der Fragesteller von Hitze im Zusammenhang mit LED-Leuchtmitteln spricht, kommt es sicher nicht auf auf 10° Grad an und auch weniger auf die innere Temperatur. Die habe ich nur erwähnt, weil diese Temperaturangabe hier im Forum öfter genannt wird und für Verunsicherung sorgen kann. Der Anwender wird sie sicher nie spüren, eher die "heiße" Ableitfläche mit ihren 50° bis 80°, die in keinem Verhältnis zur Oberflächentemperatur einer Glühlampe mit mehreren hundert Grad steht.
O.Mueller
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Mi, 07.12.11, 13:22

Ich habe - eigentlich als vorübergehende Notlösung (seit 4 Monaten... :lol: ) - diese E14 LED-Lampe in meiner Abzughaube. Irgendwann mal baue ich die aber um auf ne HighPower-LED. Irgendwann mal...

Edit : Achimn weist mich gerade darauf hin, dass die Aussage missverständlich ist, in der Birne ist ja bereits eine Power LED drin. Stimmt, ich meine naürlich eine mit Kühlkörper und KSQ, Zusammenstellung Marke Eigenbau. Falls ich danach hier nicht mehr schreibe hat was mit der Schaltung wohl nicht gestimmt... schmor...
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angerdan
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Mi, 07.12.11, 23:00

Hallo Edan,

für deine Tischleuchte empfhielt sich eine Lampe mit Abstrahlwinkel >270°.
Sonst wird nur die Decke direkt angeleuchtet.

Da kommt hier im Shop etwa die Philips MyAmbiance (MasterLED) 12W mit 806lm in Frage.
Günstiger, aber hier nicht im Sortiment ist die Ledon G80 (23€, 400lm, 6W).

Die Wärmeentwicklung spielt bei dieser Leuchte keine Rolle, da ja ein konstanter Luftaustausch gewährleistet ist.
Bei LED-Lampen besteht keine Gefähr für die Leuchte, aber die Lebenserwartung der LEDs kann bei höherer Betriebstemperatur stärker abnehmen.


Bei geschlossenen Leuchten wie der gezeigten Deckenleuchte kommt es also auch darauf an, wie lange diese konstant eingeschaltet sind. Im Treppenhaus etwa wäre es praktisch egal.
Aber der Abstrahlwinkel der Lampe ist hier ähnlich Relevant wie bei einer Stehleuchte.
Wenn der Sockel aber in die gewünschte Ausleuchtrichtung zeigt, kann eine Lampe mit ~120° Abstrahlwinkel tzotzdem geeignet sein.

Für eine Dunstabzugshaube lässt sich das gleiche sagen wie für Steh- und Deckenleuchten.
Wenn das Licht nicht länger als vielleicht eine Stunde am Stück brennt, so wirkt sich die Abwärme der Lampe nur wenig auf deren Lebensdauer aus.


MfG
angerdan
rudolf
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So, 26.02.12, 21:52

Hallo zusammen,

interessiert verfolge ich eure Beiträge zum Thema Hitzeentwicklung von LED Lampen. Ich möchte meinen Kronleuchter mit LED Lampen in Kerzenform bestücken. Kennt sich jemand von euch mit Hitzeentwicklung bei diesem Modell aus: http://www.ledkerze.de/osram-parathom-l ... nlampe.htm ... Der Kühlkörper scheint mir im Verhältnis zur restlichen Lampe sehr groß.

Die Kerzen im Kronleuchter sind mit Dekorgläsern, die oben offen sind, umfasst. Könnte es hier Hitze-Probleme geben?

Danke und Gruß, Rudolf :idea:
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Achim H
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So, 26.02.12, 22:57

Der Kühlkörper scheint mir im Verhältnis zur restlichen Lampe sehr groß.
Der Kühlkörper ist nicht massiv. Wahrscheinlich aus esthetischen Gründen hat mich sich gedacht, den Kühlkörper etwas größer zu gestalten, damit viel Oberfläche entsteht. Im Gegenzug wird dieser unten mit einem Hohlraum für die Elektronik versehen.
Die Kerzen im Kronleuchter sind mit Dekorgläsern, die oben offen sind, umfasst. Könnte es hier Hitze-Probleme geben?
Dazu müsste man mehr über die Dekorgläser wissen.

Der Schonsteineffekt (warme Luft ist leichter als die Raumluft, steigt nach Oben und erzeugt so einen Aufwind) würde unterstützt, wenn die Gläser auch Unten offen wären, damit neue, kühlere Luft wieder einströmen kann. Der Kühlkörper an der Led-Lampe kann die Betriebswärme nur an kühlere Luft abgeben. Wenn die Dekorgläser unten dicht sind, kann neue Luft nur seitlich über den Rand der Gläser einströmen. Diese gelangt aber nur zu einem geringen Teil bis hinunter zum Kühlkörper, da die wärmere Luft diese durch den Aufwind mit hinaus drückt. Die Folge: die Led-Lampe wird deutlich heißer. Wenn nicht genügend Kühlleistung vorhanden ist, überhitzt die Lampe letztendlich und fällt sehr schnell aus.

Willkommen im Forum.
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angerdan
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So, 26.02.12, 23:08

Pischanke
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Di, 15.01.13, 13:27

Hab auch direkt bei Philips Infos darüber gefunden...http://www.ecat.lighting.philips.de/l/l ... 19584/cat/
heatman
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Di, 29.01.13, 10:41

Ich benutze bei mir zu Hause auch die LED E27 Fassungen und bin sehr zufrieden.
Bei der Hitzeentwicklung habe ich keine Probleme, ist kaum greifbar ...
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Di, 29.01.13, 13:02

Heatman klingt für mich nach einem automatischen Spam-Bot, was meint ihr?
heatman
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Di, 29.01.13, 13:55

Der Username mag für doch so klingen, bin aber kein Bot :D
johnson
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Di, 29.01.13, 13:59

heatman hat geschrieben:Bei der Hitzeentwicklung habe ich keine Probleme, ist kaum greifbar ...
Ja, was jetzt :?: Mit der Hitzn keine Probleme, aber denoch verbrennst dir die Pratzn :!:
Des versteh i jetzt net so unbedingt. :wink:
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Beatbuzzer
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Mi, 30.01.13, 06:10

"kaum greifbar" meint eher, dass da kaum eine Erwärmung fühlbar ist. Du hast es wohl eher unter "vor Hitze fast nicht anzufassen" verstanden. Tja so ist das mit den verschiedenen Dialekten und Ausdrucksweisen. Da werden auch Deutsche unter sich mal zu Ausländern :)
Hitze
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Do, 22.09.16, 20:20

Hier noch ein praktischer Erfahrungsbericht über LED-Hitze bei einer dimmbaren 13,5 W ( 1.055 lm) LED-Lampe mit E27-Sockel, die ich in der 37. KW 2016 bei Aldi Nord erwarb. Sie wird so heiß, dass ich sie nach wenigen Minuten Betrieb nicht am Sockel anfassen kann. Eine Wärmeabstrahlung nach unten ist in der Doppelpendelmessinglleuchte von Manufactum möglich, nach oben aber nicht. Infolge der Hitze entsteht ein unangenehmer Geruch. Wegen der Art meiner Leuchte (Messing und Glas in Lampennähe, das Textile als Ummantelung der Stromkabel ist einige Zentimeter entfernt.) halte ich das Brandrisiko bei mir für gering. Es erstaunt mich aber, dass mit 13,5 W eine derart große Fläche so "beheizt" werden kann. Ein weiterer Nebeneffekt, um den es hier aber nicht geht, ist die Tatsache, dass die angepriesenen Eigenschaften "warmweiß, ca. 2.700 K, RA > 95" bei maximaler Lichtleistung zutreffen mag. Im abgedimmten Zustand wird das Licht zunehmend, kühler und gräulicher und ein gelegentliches Kurzzeitflackern stellt sich ein (alle paar Minuten).
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Handkalt
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So, 25.09.16, 11:01

Hallo Hitze,

ein paar Anmerkungen:
Hitze hat geschrieben:Sie wird so heiß, dass ich sie nach wenigen Minuten Betrieb nicht am Sockel anfassen kann.
Das ist leider kein gutes Zeichen. Da kann man eigentlich schon davon ausgehen, dass die eigentlichen LEDs zu heiß sind und nicht ihre normale Lebensdauer erreichen werden.
Hitze hat geschrieben:Eine Wärmeabstrahlung nach unten ist in der Doppelpendelmessinglleuchte von Manufactum möglich, nach oben aber nicht.
Und da liegt wohl die Ursache. LED-Retrofit-Lampen mögen Kühlung durch Konvektion (Luftstrom). Wenn der Abzug nach oben blockiert ist, sammelt sich die Hitze in der Leuchte wie in einem Heißluftballon.
Hitze hat geschrieben:Im abgedimmten Zustand wird das Licht zunehmend, kühler und gräulicher
Das dürfte nur ein Effekt der menschlichen Lichtwahrnehmung sein. Tatsächlich ändert sich bei LEDs die Farbtemperatur durch Dimmen höchstens minimal. Ganz anders bei Glühlampen, bei denen die Farbtemperatur mit dem Dimmen deutlich niedriger ("wärmer"/rötlicher) wird. Wenn man das Verhalten der Glühlampen gewohnt ist, kommt einem die unveränderte Farbtemperatur der gedimmten LEDs zu "kühl" vor. Liegt auch daran, dass die als angenehm empfundene Farbtemperatur von der Beleuchtungsstärke abhängig ist (Behaglichkeitskurve). Es gibt daher spezielle LED-Lampen, welche die Farbtemperturänderung der Glühlampen beim Dimmen nachahmen, mit der Bezeichnung Dimtone, Glowdim, Dim2warm oder ähnlich (Beispiel).
Hitze hat geschrieben:und ein gelegentliches Kurzzeitflackern stellt sich ein (alle paar Minuten).
Das ist natürlich nicht gewünscht. Damit LEDs mit einem normalen Phasenan-/-abschnittdimmer gedimmt werden können, der eigentlich für Glühlampen gedacht ist, wird in der LED-Lampe ein ziemlicher technischer Aufwand getrieben. Leider ist jedes Dimmermodell ein wenig anders, so dass nicht alle Kombinationen von Dimmer und LED-Lampe funktionieren, bzw. nur mit Einschränkungen wie bestimmte Anzahl von Lampen, eingeschränkter Dimmbereich, Flackern usw.

-Handkalt
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