LED Lichterkette Lumitronix 200er warm-weiß teilweise defekt

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

juju1085
Mini-User
Beiträge: 2
Registriert: Fr, 02.12.11, 17:37

Fr, 02.12.11, 18:08

Hallo,

ich habe 2 dieser Lichterketten (zur Weihnachtsbeleuchtung) im Außenbereich am Haus das ganze Jahr hängen lassen.
Als ich sie nun wieder in Betrieb nehmen wollte sind einige Bereiche defekt.
Immer Gruppen zu 8 LED's sind defekt. entweder glimmen sie nur leicht oder sind total ausgefallen.

Kann ich diese reparieren?
Falls ja, wo beginne ich mit der Fehlersuche?
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Fr, 02.12.11, 21:26

Willkommen im Forum.
Kann ich diese reparieren?
Möglicherweise.
Falls ja, wo beginne ich mit der Fehlersuche?
Typisch genau dort, wo ein Bereich aus (wie Du schreibst) 8 Leds total ausgefallen ist oder nur noch schwach glimmt.
Irgendwo in diesem Bereich gibt es eine Leitungsunterbrechung (kann eine defekte Led oder ein Kabelbruch sein) oder einen durch Feuchtigkeit bedingten Kriechstrom (wirkt als zusätzlicher Widerstand).

Die Schrumpfschläuche an diesen 8 Leds müssen vorsichtig aufgeschnitten werden (am Besten immer nur die Kabel von 2 Leds und nicht sofort alle aufschneiden). Ein Problem könnte sein, diese Verbindungen nach Kontrolle oder Reparatur wieder dicht zu bekommen. Schrumpfschläuche und selbstverschweißendes Isolierband sollten vorhanden sein.

Die Leitungswege und auch der Widerstand (wird sich irgendwo am Anfang, am Ende oder auch zwischen den 8 Leds befinden) können mit einem Messgerät im Widerstandsmessbereich (Ohm) durchgemessen werden. Falls die Spannung bereits eingeschaltet wurde ist auch eine Messung der Spannung in einem Gleichspannungsbereich möglich (bei 8 Leds in Reihe werden sehr wahrscheinlich mehr als 20V anliegen, sodass der nächst größere Messbereich gewählt werden muss.).

Die Led(s) kannst Du mit einer (fast) leeren 3V Batterie (da ist noch genügend Saft drin) testen. Spannung kurz (0,5 bis 2 Sekunden dürften reichen) an beide Kontakte der Led anlegen, die Led müsste leuchten. Wenn nicht, ist möglicherweise nur die Polarität vertauscht. Batterie umdrehen und Vorgang wiederholen. Wenn die Led in beiden Richtungen nicht leuchtet, ist diese defekt und muss ausgelötet und eine neue Led wieder eingelötet werden.

Problem könnte sein, dass die Led, die man braucht, nirgends aufzuteiben ist. In diesem Fall kannst Du nur das nehmen, was angeboten wird (möglicherweise ist das eine andere Farbe.).

Sollte nach dem Einlöten einer neuen Led diese 8er-Reihe wieder ordnungsgemäß funktionieren, brauchst Du die offenen Kontakte nur noch wieder isolieren.

Wenn die 8er-Reihe trotz Austausch einer neuen Led nicht leuchtet, dann muss Du dich Schritt für Schritt durch diese Reihe durcharbeiten.

Und diesen Vorgang musst Du bei allen Fehlerstellen wiederholen.


Noch ein Hinweis:
Lichterketten, die für einen Außeneinsatz angeboten werden, sind nicht automatisch auch ganzjährig für den Außeneinsatz konzipiert. Hier fehlt sehr häufig der Einsatztemperaturbereich, den die Lichterkette verträgt. Auch ist nicht auszuschließen, dass die Kontake nicht 100% dicht isoliert wurden und mit der Zeit Feuchtigkeit eindringt. In wie weit Sonneneinstrahlungen dem Kabel oder den Isolierungen (Schrumpfschläuchen) schadet, ist ebenfalls unbekannt (das im Sonnenlicht enthaltene UV-Licht zerstört zum Beispiel den Weichmacher im Plastik). Wenn die Lichterkette nicht mehr eingesetzt wird, bitte abbauen.
juju1085
Mini-User
Beiträge: 2
Registriert: Fr, 02.12.11, 17:37

Sa, 03.12.11, 12:01

Besten Dank für die schnelle Antwort.

Dann werde ich mich mal auf die Suche machen :(
Das habe ich nun von meiner Bequemlichkeit :)
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Sa, 03.12.11, 13:24

Falls von den Lichterketten auch kürzere Versionen existieren, dann könnte so eine als Ersatzteillager fungieren. Die Leds sind meist genauso wie bei langen Lichterketten verschaltet, sodass sowohl einzelne Leds als auch ganze Led-Stränge 1 zu 1 ausgetauscht werden können.

In wieweit eine Reparatur möglich ist, kann man pauschal nicht beantworten (meine Antwort: "möglicherweise"). Das hängt zum Einen von den vorhandenen Werkzeugen und Messinstumenten ab, die einem zur Verfügung stehen, zum Anderen auch von der Menge der Fehlerstellen. Manchmal ist man mit einem Neukauf einfach besser bedient.

Viel Glück bei der Reparatur.
gulliver
Mini-User
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 20.01.12, 15:58

Fr, 20.01.12, 16:11

Ich habe gleiche Problem, zwei achter LED-Gruppen in einer 200ter Kette nach einem Jahr defekt. Die scheinen in fünfer Gruppen zu je a LEDs verschaltet zu sein. Hat jemand eine Schaltung wie die untereinander verschaltet sind (8 in Reihe ist klar, aber weiter)?
Mit einem Schaltplan (so blöd das auch klingt) könnte ich die Kette eventuell reparieren, ohne alle LEDs nacheinander aufzuschneiden, wie teilweise empfohlen.
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Fr, 20.01.12, 18:27

Die Schaltung ist eine einfache Reihenschaltung: 24 Volt Netzteil (bitte prüfen), 8 LED´s in Reihe (mit einem Widerstand). Von diesen 8er-Reihen sind mehrere parallel geschaltet.

In der Praxis sieht das so aus, dass 2 Stammleitungen über die Länge der Kette laufen, von einer dieser Leitungen geht eine dritte weg zur ersten LED der Reihe, von dieser zur zweiten usw. bis von der letzten diese Leitung zur zweiten der Stammleitungen führt. Die Verbindungspunkte dieser Abzweigungen liegen meist im LED-Fuß und sind daher nicht so einfach zu sehen.

Es liegt aber jeweils einer bei der ersten und der letzten der nicht leuchtenden LED´s.

Es ist also die hier gezeigte gemischte Schaltung, nur mit acht statt mit drei LED´s.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Fr, 20.01.12, 20:25

gulliver hat geschrieben:Mit einem Schaltplan (so blöd das auch klingt) könnte ich die Kette eventuell reparieren, ohne alle LEDs nacheinander aufzuschneiden, wie teilweise empfohlen.
Nur den Bereich, der nicht leuchtet.
Ob alle Schrumpfschläuche in diesem Fehlerbereich aufgeschnitten werden müssen, weiß man nicht. Eine defekte Led wirkt wie eine Leitungsunterbrechung. Welche der Leds defekt ist, weiß man aber nicht. Hier kannst Du dich nur Schritt für Schritt durcharbeiten. Wenn Du Pech hast, ist es genau die letzte Led. Und diesen Vorgang musst Du für jeden Fehlerbereich wiederholen. Ein Schaltplan wird Dir nicht weiterhelfen.
Benutzeravatar
contour7
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 165
Registriert: Mo, 02.01.12, 16:56

Fr, 20.01.12, 22:24

Weißt Du womit Du die LED überprüfst?
gil
Ultra-User
Ultra-User
Beiträge: 753
Registriert: Di, 21.03.06, 21:27
Wohnort: Cologne

Fr, 20.01.12, 22:58

wollte mich hier nur mal anmelden....
anmelden im Club der "Nach einem Jahr Kette kaputt" Geplagten.
habe sie auch draussen gelassen. Die Witterung hat die Anschlüsse an den LEDs porös werden lassen,
und der Wind hat sie brechen lassen, oder auch meine Hand beim Umzug...
Ist eigentlich nicht Sinn der Sache, für eine AUSSEN Lichterkette...aber so ist das heutzutage...

Gruß
Gil
gulliver
Mini-User
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 20.01.12, 15:58

Sa, 21.01.12, 11:16

Ihr seid ja wirklich schnell hier, super. Ich danke sehr für die vielen schnellen Tipps. Damit kriege ich das hin.
Aber den Ausfall von LEDs überhaupt muss ich sagen, dass ich schon erstaunt bin, denn die LED-Kette ist ausdrücklich für draußen ohne Einschränkung vorgesehen. Die LED-Kette ist Weihnachten vom 10.12. - ca. 6.1. draußen im Einsatz (also nix dauerdraußen). Ich könnte mir schon vorstellen, dass schlechte (kalte) Lötstellen das Problem sind. Ich will aber nicht gleich wieder etwas pauschal auf die Chinesen schieben. Die Frage ist, gibt es LED-Ketten, die das Problem nicht haben, also von besserer Qualität sind und woran erkennt man das?
Ich habe mir ja die LED-Kette gekauft, weil ich das ewige Wechseln der Lämpchen an den konventionellen Ketten Leid war. Fazit: LEDs wechseln ist nach dieser Erkenntnis schwieriger, als das Wechsel konventioneller Lämpchen.
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Sa, 21.01.12, 12:05

Wenn ich mir die Lichterketten am Markt betrachte, wäre eine wirklich hochwertige Kette mit kleinen Kerzen versehen, die die mechanische Belastung der weniger flexiblen Teile (Anschlüsse der LED´s bzw. Glühbirnchen) schützt. Darüber hinaus müssten die Zuleitungen hochflexibel sein, also sehr feindrähtige Leitungen mit hochflexibler Isolierung.

Das wäre jedoch auch sehr teuer.

Selbst kurze Leitungsteile wie z.B. an Lötkolben oder Messstrippen werden häufig aus Kostengründen mit viel zu starren Materialien hergestellt (zu dicke Einzeldrähte und billige PVC-Ummantlung).

Gerade eine PVC-Ummantelung führt jedoch bei den Lichterketten im Außenbereich zu Problemen: Im Winter wird sie sehr starr und im Sommer ist sie nicht ausreichend UV-geschützt so dass sie spröde wird.

Unter diesen Gesichtspunkten sehe ich die derzeit erhältlichen Ketten unter den Klassen minderwertig, wertig und höherwertig. Hochwertig habe ich noch keine gesehen. Sie wäre wohl auch am Markt nicht durchsetzbar.

Der Bruch einer Lötstelle erfolgt meistens durch mechanische Belastung, z.B. starke Biegung bis Knick an der Anschlussstelle. Eine schlechte Lötstelle ist nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme, jedenfalls habe ich noch keine gesehen. Es waren immer Brüche.

An einer Kette, die ich zur Reparatur hatte, war Wasser zwischen LED und Schrumpfschlauch eingedrungen. Bei der Kette wurde Schrumpfschlauch ohne sonstige Dichtmittel (z.B. Kleber) verwendet. Ebenso sind enge Radien und Knickstellen in der Nähe der LED´s zu vermeiden.

Ich reibe die Ketten regelmäßig mit einem Tuch ab, in das ich Silikon aus der Dose gespüht habe (Silikonspray- auf die LED´s spühe ich "aus Versehen" auch immer etwas). Das schützt die Anschlüsse, die Ummantelung wird nicht spröde und die Kette ist leichter zu reinigen - einmal drüberwischen und schon ist es erledigt.

Die Gefahr von Brüchen der Anschlüsse lassen sich vermindern, wenn die Kette nicht zu kalt ist, wenn damit hantiert wird (z.B. vorher im Zimmer in der Nähe der Heizung gelagert).
Benutzeravatar
CRI 93+ / Ra 93+
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 2801
Registriert: So, 19.10.08, 23:56
Wohnort: Hannover

Sa, 21.01.12, 23:57

Bin auch betroffen: habe die Konstsmide-Lichterketette mit optionalen Blinkprogrammen mit 80 LEDs (hier gekauft) nach 2 Jahren aus dem Karton geholt und da war dann an einer LED eine kalte Lötstelle. War ein Wackler, dachte erst an gerissenen Bonddraht.

Das war definitv kein Bruch und mechanische Belastungen vermeide ich schon allein, weil ich dem LED-Gehäuse wesentlich weniger Stabilität zutraue als den Lötstellen. Die Kette war jetzt insgesamt 2x für insgesamt ca. 4 Wochen im Einsatz und sie hat auch nach Erstbenutzung eine mehr als doppelt so große Kiste wie die OVP bekommen, damit sie nicht unter mechanischem Streß in den Karton gequetscht werden muss.

Die Verarbeitung wird offenbar eher von Zeit- und Kostendruck als von Qualität bestimmt, wahrscheinlich wird sogar von Hand gelötet und das kann eben auch nicht jeder perfekt.
Benutzeravatar
eyeled
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 202
Registriert: So, 05.06.11, 19:34
Wohnort: Mönchengladbach

So, 22.01.12, 16:46

Mich wundert, dass selten etwas über die Zusammensetzung des Lots für Außenanwendungen nachgedacht wird. Bekannt ist das Auftreten von "Zinnpest" bei niedrigen Temperaturen, was durchaus zu scheinbar "kalten" Lötstellen führen kann.
Siehe Wikipedia oder Lehrbücher der anorganischen Chemie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zinnpest

Wie beschrieben führt ein Zusatz von Antimon oder/und Bismut zu einem kaum noch vorhandenen Risiko der Zinnpest.
Wird das immer von Herstellern für "Draußenprodukte" beachtet?
ustoni
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 2109
Registriert: Sa, 04.06.11, 12:39
Wohnort: Mechernich

So, 22.01.12, 17:02

Mal wieder was dazugelernt!
Davon hatte ich bis heute noch nie was gehört.

5 * deshalb von mir.
gil
Ultra-User
Ultra-User
Beiträge: 753
Registriert: Di, 21.03.06, 21:27
Wohnort: Cologne

So, 22.01.12, 19:43

Mal wieder was dazugelernt!
Au weia, was man als Kunde alles lernen muss.

und hier noch ein Zitat eines Lumitronix Mitarbeiters,aus diesem thread viewtopic.php?f=24&t=13786
Manch Kunde kann noch lernen, dass es für gewisse Qualitäten eben auch gewisse Preise zu bezahlen gibt. Und dass billig gekauft oft teuer gekauft ist.
...steht nicht drin in der Produktbeschreibung...also erst mal Wikipedia studieren, oder das teurere Produkt suchen...
...oder eben die Lichterketten nach 1 Jahr wegschmeissen, belebt die Wirtschaft
Benutzeravatar
Level
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 127
Registriert: Di, 18.10.11, 11:54

So, 22.01.12, 19:54

hi,

ich würde sagen, am besten alles selber bauen....
kostet mühe und zeit aber mann weiss was man hat und jenachdem wie man gearbeitet hat auch die Qualität.

Oder man kauft wirklich in China über ebay und zahlt n paar cent für das Produkt, kann es also nach dem gebrauch auch guten gewissens wegschmeißen.
gulliver
Mini-User
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 20.01.12, 15:58

Mo, 23.01.12, 04:01

Es leuchtet wieder! Resultat: zwei defekte LEDs, bei 16 dunklen LEDs (2*8er Gruppen).

Analyse:
Die Lötstellen waren zwar teilweise etwas gepfuscht aber keine Fehlerursache. Der Originalschrumpfschlauch war gut verarbeitet und fest aufgebracht. Durch mechanische Ursache kann der Ausfall eigentlich nicht verursacht worden sein, weil die Verarbeitung ok war. An den defekten LEDs kann ich auf Anhieb auch nichts erkennen, sie leuchten auch im Ausgebauten Zustand nicht. Auch die Bonddrähte scheinen in Ordnung zu sein.

Reparaturverfahren:
Zu jeder 8ter Gruppe gehört eine LED mit Widerstand, die gut zuerkennen ist, weil nur an diese LED mit Widerstand drei Dräht rangeführt werden. Dort habe ich mit dem "Aufschlitzen" der LED-Ummantelung begonnen, anschließend wurde das andere Ende der ausgefallenen 8ter Gruppe untersucht. Dann habe ich die defekte LED eingekreist.
Die LEDs waren doppelt mit Schrumpfschlauch überzogen, innen dickerer farbloser, außen grüner. Ich habe nur den grünen Schrumpflschauch entfernt, bis die Lötstellen zu sehen waren. Da der innere Schrumpfschlauch sehr fest war, habe ich durch(!) den Schrumpflschlauch dann Drähte angelötet und mit einer Batterie und Vorwiderstand die LED getestet.

Erkenntnis:
Mir war neu, dass LEDs kaputt gehen können. Nach dieser Erkenntnis scheinen die LEDs von minderer Qualität zu sein.

Fazit:
Die Reparatur ist nichts für Ungeübte. Ich habe zwei Stunden gebraucht, weil ich die Schaltung erst einmal erkunden musste und natürlich nichts kaputt machen wollte. Kunstharz über die Lötstellen und neuen Schrumpfschlauch drüber, hat noch mal 'ne halbe Stunde gekostet.
Dafür, dass ich mir die LED-Kette gekauft hatte, weil ich das Wechseln der blöden Lämpchen los sein wollte, ist das ganz schön lang. Die Kette kommt aus China und wurde im Großmarkt gekauft.

Tipp:
Wenn die Temperatur eventuell die Ursache für den Ausfall war (klar ist mir das aber nicht), dann eine neue Kette vielleicht in den Tiefkühler stecken und die kalte Kette in Betrieb nehmen (mehrmals) - natürlich außerhalb. Eine defekte Kette geht dann wieder zurück an den Erfinder.
Benutzeravatar
amiarts
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 315
Registriert: Mi, 23.08.06, 12:08
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Mo, 23.01.12, 10:46

Gut, bei den Preisen ist das wohl nicht anders zu erwarten. Ich habe auch vor ca. 2 Jahren einen LED-Lichterkette gekauft, wo 2 Tage vor Weihnachten das Steckernetzteil hoch ging. Ist halt alle billige China-Massenproduktion.

Schaut Euch doch einfach mal die Stromaufnahme der Kette an.
Bei 25 parallelen 8er Reihen a ca. 20mA wären das so um die 0,5A. Ich tippe mal, dass die Kette einen höheren Strom bei 24V zieht.

Der Grund ist eigentlich immer der Gleiche, man will eine Leuchtkraft mit minderwertigen Leds haben, die sonst nur Hochwertige bei empfohlener Stromstärke schaffen.
Das ist bei Taschenlampen, Led-Autoblinkern aus dem Zubehör, Halogen-Ersatz und vielen anderen Produkten so. Die Leds brennen dann einfach durch.

Gruß René
Benutzeravatar
CRI 93+ / Ra 93+
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 2801
Registriert: So, 19.10.08, 23:56
Wohnort: Hannover

Mo, 23.01.12, 12:40

gulliver hat geschrieben: Auch die Bonddrähte scheinen in Ordnung zu sein.
Das kann man unmöglich sehen! Die bekommen ja keine Lücke, die Befestigung löst sich.
gulliver
Mini-User
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 20.01.12, 15:58

Mi, 25.01.12, 17:45

Ich habe mal gemessen. Netzteil liefert unter Last 26V (Wechselspannung - wahrscheinlich nur ein Trafo), die Stromaufnahme der Kette mit 200 LEDs ist 250mA. Somit ergeben sich 6,5 Watt Leistungsaufnahme. Das geht doch. Zumindest der geringe Stromverbrauch tröstet mich etwas über die Reparaturzeit hinweg.
Allerdings ist mir die Gesamtschaltung nicht ganz klar, außer das es Gruppen zu je 8 LEDs sind und dass das ganze mit Wechselspannung betrieben wird. Hier im Forum wird das den meisten jedoch kein Rätsel sein, vermute ich. Viele Dank für die Tipps jedenfalls.
Benutzeravatar
amiarts
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 315
Registriert: Mi, 23.08.06, 12:08
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Mi, 25.01.12, 21:10

Schon komisch, wenn da mit Wechselspannung gearbeitet wird. Meistens ist da wenigstens ein Brückengleichrichter drin. Es gibt viele Leds, die keine hohe Reversespannung vertragen und dann ganz schnell tot sind.

Gruß René
Benutzeravatar
Sailor
Moderator
Beiträge: 9402
Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt

Do, 26.01.12, 06:13

Der Brückengleichrichter sitzt meist in einem extra "Kästchen" in der Zuleitung.

Nur mit Wechselspannung betrieben würde man auch bei Antiparallelschaltung der LED-Reihen ein sehr deutliches Flimmern wahrnehmen, da die LED´s ja mehr als 50% der Zeit nicht leuchten würden.

Am Trafo-Ausgang misst man dadurch nur die Wechselspannung.
opendcc
Mini-User
Beiträge: 3
Registriert: Sa, 27.01.18, 20:28

Sa, 27.01.18, 20:51

Hallo,

kurz vorab: ich kenne mich mit Elektronik ein bischen aus :wink:

Ich reihe mich auch ein in die Liste der Geschädigten ... leider. Ich habe zwei solcher Lichterketten, nach 2 Jahren (jeweils Einsatz von Dezember bis Januar) Ausfall von einzelnen Achtergruppen.

Grund für den Ausfall: Korrision.

:arrow: Wie ist der Aufbau der Kette:
  • Trafo (klassisch), setzt auf 24V AC um.
  • Durch die Kette laufen beide Versorgungsleitungen.
  • Je 8 LED sind in Reihe geschaltet und mit einem Widerstand auf diese 24V gelegt. Es ist kein Gleichrichter vorhanden, der Hersteller vertraut darauf, dass sich die Sperrspannungen der LEDs gleichmäßig verteilen.
  • Zu Beginn wird von einer AC-Seite ein Abzweig genommen und über die erste LED gezogen.
  • In diesem ersten Abzweig ist dann auch der Widerstand.
  • Alle 7 folgenden LED sind nur mit Kabel kontaktiert, am Ende der 8er-Gruppe geht es dann in die andere AC-Seite. Und dort sitzt dann auch der Beginn der nächsten 8-ter Gruppe.
:arrow: Wie ist der Aufbau der Anschlußstelle:
  • normale LED: 3mm LED, zwischen den Beinchen ein H-förmiger Isolator aus Kunststoff, Leitungen angelötet, dann Schrumpfschlauch drüber.
  • Anschlußstelle: 3 Drähte auf den Widerstand, dieser dann an das LED-Beinchen. Andere Seite normal. Schrumpfschlauch über alles. Das erkennt man deutlich, diese LED ist 'dicker' verschrumpft.
:arrow: Wo liegt der Konstruktionsfehler?
An der Anschlußstelle einer Achtergruppe dringt Wasser ein und korridiert die LED-Anschlußdrähte. Das passiert hier, weil durch Dreifachanschluß und Widerstand ziemliche Lücken im Material sind. Und vor allen, weil keinerlei Dichtungsmittel verwendet wurde. Die Korrosion setzt sich bis in das LED-Gehäuse hinein fort.

Ich habe auch noch nicht ausgefallene 8-ter Gruppen untersucht: auch dort sehe ich bei der ersten LED von vorne bereits Rostansatz in der LED. Eine Reparatur ist bei durchgerosteten Anschlußstellen nur durch Tausch der LED möglich - und weil das Problem konstruktiv bedingt ist, nur von begrenzter Dauer.

In meinen Augen ein klarer Sachmangel. Die Dinger hätten nie für den Außenbereich verkauft werden dürfen.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

So, 28.01.18, 00:38

ich kenne mich mit Elektronik ein bischen aus

Das ist doch schon mal ein Anfang. Kennst Du dich auch mit Materialkunde aus?

Sehr häufig steht auf dem Karton der Lichterkette drauf, dass diese nur mit IP44 geschützt ist. Damit ist es zwar für den Außenbereich geeignet, aber nur bedingt wasserdicht. IP44 = überdachter Außenbereich.

Der Kunststoff der Kabelummantelungen und Schrumpfschläuche enthält Weichmacher, der das Material elastisch hält. Das UV-Licht der Sonne (direkt oder indirekt, kann auch über Reflektionen dorthin gelangt sein) sorgt dafür, dass der Weichmacher verdunstet, der Kunststoff wird spröde. Die Sonne scheint 365 Tage im Jahr. Nur weil man diese nicht sieht (bedeckter Himmel), heißt das nicht automatisch, dass auch keine UV-Einstrahlung bis zur Lichterkette vordringen kann.

In jede kleinste Öffnung kann Feuchtigkeit eindringen. Bei Frost gefriert das Wasser und dehnt sich aus. Und schon wird die kleine Öffnung größer, sodass noch mehr Feuchtigkeit eindringen kann.

Und jetzt schreib uns mal, wie und wo Du Deine Lichterketten aufgehängt hast.
opendcc
Mini-User
Beiträge: 3
Registriert: Sa, 27.01.18, 20:28

So, 28.01.18, 09:15

Hallo,
Kennst Du dich auch mit Materialkunde aus?
Auch ein bischen.

die Lichterkette (Konstsmide 3612-110) wird laut Aufdruck als langlebige, wasserdichte Lichtkette für außen beworben. Benutzt wurde die Kette zwei Weihnachtszeiten - außen. Es ist meines Erachten nicht Sache des Kunden, vor Verwendung die Lichterkette zu zerlegen und die verwendeten Materialien zu analysieren.

Kunststoffe können altern, aber nach zwei Einsätzen im Dezember ist es für einen Ausfall deutlich zu früh - das ist einbaute Obsoleszenz.

IP44 bedeutet spritzwassergeschützt, also normaler Außenbereich. Für unter Dach reicht auch IP23. Wenn die Kette nicht wasserdicht ist (und das kommt eben von diesem systematischen Konstruktionsfehler: einschrumpfen eines Leitungsbündels und des Widerstandes), dann ist sie nicht spezifikationskonform und bewerben mit 'wasserdicht' ist eine Irreführung. BTW, man kann korrosionsanfällige Bauteile auch vor dem Überschrumpfen lackieren - wird z.B. bei Netzteilen gemacht, die für hohe Luftfeuchtigkeiten zugelassen sind.

Weiß jemand eine Lichterkette, die tatsächlich für draußen geeignet ist?
Antworten