LED Treiber Verwirrung - Output 12V DC oder AC? (Für GU5.3)

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Moderator: T.Hoffmann

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theregulator
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So, 26.06.16, 12:32

Hallo liebe Community,

ich möchte die alten GU5.3 Halogen Installationen Raum für Raum durch LED auszuwechseln. Nun habe ich habe etwas recherchiert und bin etwas verwirrt.

Leider habe ich schon die Leuchtmittel schon bestellt und hier, es ist die (5x) Osram LED STAR MR16 EAN: 4052899944367.

http://www.voelkner.de/products/810529/ ... -mm-1.html

An und für sich nehme ich an, dass diese Birne mit 12V AC (wegen der 50Hz/60Hz Angabe) und auch DC betrieben werden kann. Nur ist bei mir so ein Denkmythos verankert, der mich zurück in die Zeit meines Kosmoskastens und eines schlechten Hifi-Praktikums katapultiert. Bei DC sollte man doch tunlichst drauf achten dass die Pole richtig angeschlossen werden, weil diese 50/50 Chance über Leben oder Tod des LED-Birnli entscheidet. Ich weiß dass in dieser Osram und in den meisten heutigen LED-Birnen schon eine massive Elektronik auf einer Leiterplatte in der Birne integriert ist, dennoch möchte ich nicht wahr haben dass diese Vorschaltechnik einem alles verzeihen kann und vermeidet dass diese schon den Dienst quittieren bevor sie das erste Licht in die Welt gesetzt haben.

Trotz dieser, Verwirrung könnte ich es mir einfach machen und es mit einem 12V AC Trafo lösen. Aber laut diesem Artikel ( https://www.spar-helferchen.de/LED-Traf ... _:110.html ) und Wikipedia scheinen sich die Leistungsdaten und Lebensdauer der LED-Lampen beim AC Betrieb zu verschlechtern. Allgemein gibt es auch erheblich mehr DC LED-Treiber auf dem Markt als AC LED-Treiber.

Also soll es ein LED-Treiber mit 12V DC Output werden, wäre da nun das Problem mit + und - nicht. Beim GU5.3 Sockel ist das nicht wirklich ersichtlich über welchen Stift quasi die Phase laufen soll.

Zwischen den LED-Treibern kann ich mich ebenfalls noch nicht wirklich entscheiden ob dieser hier:

http://www.voelkner.de/products/209245/ ... -IP67.html

oder dieser hier

http://www.voelkner.de/products/903762/ ... mmbar.html

( Wobei mich beim Osram die 12,5V Output stutzig machen? wäre das nicht 0,5V zuviel für die Birne? )

Irgendwie hatte ich mir das etwas einfacher vorgestellt, aber spätestens als ich zur Osram LED STAR auf der Website über eine Kompatibilitätsliste mit Halogentrafos gestoßen bin, finde ich, dass der LED-Lampenkauf bald so abläuft wie der Kauf von Arbeitsspeicher und Mainboards und CPUs. Wenn man eines Tages zum Birne auswechseln einen Fachmann braucht, dann bin ich bereit mich des Lebens eines Neandertalers anzufreunden. :mrgreen:

Schönen Gruß
Philipp
ustoni
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So, 26.06.16, 13:10

Zunächst mal: exakt das gleiche Leuchtmittel hättest Du auch deutlich günstiger einkaufen können:
http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmit ... weiss.html
Dort findest Du auch ein Datenblatt des Leuchtmittels:
http://www.leds.de/out/media/Datenblatt_73132.pdf
Im Datenblatt ist explizit eine Betriebsfrequenz von 50 bis 60 Hz angegeben, das Leuchtmittel ist also für Wechselspannung ausgelegt. Dazu noch ein Zitat aus dem Datenblatt:
Betrieb an vielen handelsüblichen konventionellen Trafos
Da LEDs grundsätzlich mit Konstantstrom betrieben werden, befindet sich in der eingebauten Vorschaltelektronik eingangsseitig ein Brückengleichrichter. Daher wird ein Betrieb an Gleichspannung wahrscheinlich möglich sein. Durch den Gleichrichter spielt es dann keine Rolle, wierum die Gleichspannung angeschlossen wird. Allerdings werden bei Gleichspannung nur 2 der 4 Dioden des Brückengleichrichters benutzt. Diese werden dann mit einer doppelt so hohen Leistung beaufschlagt, wie beim Betrieb mit Wechselspannung. Das dürfte eher eine Verkürzung der Lebensdauer bewirken. Was auf der Internetseite "spar-helferchen" steht, ist einfach blanker Unsinn; und das sogar in komprimierter Form. :lol:

Die einfachste und sicherste Art der Stromversorgung wäre ein Ringkerntransformator. Sollte im System ein Ringkerntransformator oder ein normaler Transformator vorhanden sein, würde ich diesen einfach weiter verwenden. Elektronische Halogentransformatoren funktionieren meistens nicht.
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Achim H
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So, 26.06.16, 15:06

Daher wird ein Betrieb an Gleichspannung wahrscheinlich möglich sein.
Ein mögliches Problem könnte aber die Höhe der Spannung sein.
Eine gleichgerichtete 12V Wechselspannung ist um den Faktor (Wurzel aus 2 = ca. 1,414) höher als eine 12V Geichspannung.

12V AC x SQRT[2] - Spannungsabfall über 2 Dioden des Brückengleichrichter (2x ca. 0,7V) = ca. 15,568V DC.
Da eine 12V Gleichspannung ebenfalls über die Dioden geschickt wird, fallen auch dort 2x ca. 0,7V ab. Übrig bleiben nur ca. 10,6V. Und das sind ca. 5V weniger.
Für 3 Leds + vorgeschalteter Elektronik kann das bereits zu wenig sein.

Sollte der Trafo nur 11,5V AC ausgegeben, sind es trotzdem noch ca. 4,3V Unterschied zu 12V DC.
theregulator
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So, 26.06.16, 15:20

Zunächst mal: exakt das gleiche Leuchtmittel hättest Du auch deutlich günstiger einkaufen können:
http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmit ... weiss.html
Hätte sich in meinem Fall durch die Versandkosten von Lumitronix wiederrum relativiert, ich hatte noch andere (nicht Licht)-Artikel in der Bestellung bei voelkner. Aber wenn man nur die Birnen bestellt, ist man sicherlich bei Lumitronix günstiger dran.

Ok, also zusammengefasst, egal ob 12V DC oder AC ich kann die problemlos so betreiben. Aktuell ist dort ein elektronischer Halogentrafo vorhanden. Im Gegensatz dazu im Bad ist ein riesiger Eisenkerntrafo.
ustoni
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So, 26.06.16, 15:45

@ Achim:
Deshalb sagte ich ja auch "wahrscheinlich". Normalerweise sind in der Vorschaltelektronik Schaltnetzteile verbaut, die die gleichgerichtete Wechselspannung in Konstantstrom wandeln. Der funktionierende Eingangsspannungsbereich ist dabei meist enorm groß. Garantieren, dass es funktioniert, kann natürlich niemand, ohne es zuvor auszuprobieren. Wobei die erreichbare Lebensdauer bei Verwendung von Gleichspannung ohnehin unbekannt ist.

@ allgemein:
Grundsätzlich sind LED-Retrofits mit Sockel GU5,3 als Ersatz für Halogenleuchtmittel in Systemen (meist Seil- oder Schienensysteme) mit einer Wechselspannung von 12 V (bzw. 11,5 V) konzipiert. Von einem Betrieb mit Gleichspannung würde ich daher abraten, es sei denn der Hersteller gibt dies ausdrücklich an.

Am sichersten ist ein Betrieb an Ringkern- oder Eisenkerntrafos. Elektronische Halogentrafos sind meist nicht geeignet, da diese eine extrem unsaubere Ausgangsspannung liefern. Dem Glühwendel einer Halogenbirne ist dies egal, für die Vorschaltelektronik eines LED-Retrofits kann dies den Tod bedeuten.
Wenn es denn ein "elektronischer Transformator" sein soll, dann einer, der auch darauf ausgelegt ist, z.B.:
http://www.reichelt.de/LED-u-Halogentra ... +MW+70+LED

Sogenannte "elektronische LED-Trafos", die eine Gleichspannung liefern, sind für (flexible oder starre) LED-Streifen gedacht, nicht aber für LED-Retrofits.
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theregulator hat geschrieben:Aber wenn man nur die Birnen bestellt, ist man sicherlich bei Lumitronix günstiger dran.

Im Vergleich zu Conrad (hat Apothekenpreise) und Völkner (wahrscheinlich ein Conrad-Ableger, hat sehr häufig die gleiche Produktbeschreibung und verwendet Bilder und Datenblätter von Conrad) ist Lumitronix wirklich günstiger. Aber nicht alles was es bei Lumitronix gibt ist auch insgesamt das günstigste Angebot. Es gibt viele Produkte, die anderswo noch günstiger sind.

Für ein paar Cent lohnt sich der Aufwand sicherlich nicht, aber für einen 5er oder 10er (oder noch mehr), da macht es schon Sinn, sich umzuschauen. Insbesondere bei den höherpreisigen Produkten wie die Lirio Lampen, die gibt es auch bis ungefähr 150 EUR günstiger. Allerdings findet man auch Händler, wo diese noch 150 EUR mehr kosten.

Wenn Du wirklich sparen willst, musst Du alle Preise vergleichen.
theregulator
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So, 26.06.16, 15:52

Besten Dank schonmal an alle zwischendrin. Das sind wirklich brauchbare und hilfreiche Informationen.
theregulator
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So, 26.06.16, 15:58

Hier eben noch die Kompatibilitätsliste von Osram

http://www.osram.de/media/resource/HIRE ... ity-gb.pdf
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