LED Röhrchen Nachbau

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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Gaertner
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Sa, 14.04.18, 16:00

Hallo,
ich bin neu im Forum. Und hoffe, dass Ihr mir mit meinem kleinem Projekt weiterhelfen könnt. Ich möchte dieses LED Röhrchen (gibt's zu hauf zu kaufen) eigentlich für den Laptop gedacht, nachbauen und mit einem Taster ausstatten.

Ich bin heilos überfordert, ich schreib einfach mal meine Fragen runter...
- was ist das für eine Grundplatte, wo bekomm ich sowas her?
- kann man erkennen was das für bestimmte LED's sind?
- wie geh' ich am Besten vor, wenn ich das nachbauen möchte?
- um das Licht zu streuen, welches Material könnte man dafür benutzen?

Wenn ihr noch Infos benötigt, gerne... Ansonsten danke schon mal im Voraus!

Liebe Grüße

Gärtner
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Handkalt
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Sa, 14.04.18, 19:38

Hallo Gärtner,

die "Grundplatte" ist eine Platine oder elektrische Leiterplatte, englisch "printed circuit board". Die kannst du selber herstellen oder von einem Dienstleister fertigen lassen. Beides ist aber mit einigem Aufwand verbunden.

Welche LEDs da verbaut sind (im Sinne von Hersteller und Typ) könnte man nur sagen, wenn auf den LEDs ein Aufdruck vorhanden ist, aus dem das hervorgeht. Was hier eher unwahrscheinlich ist. Aber wenn du wirklich komplett etwas selbst bauen möchtest, braucht dich das ja nicht groß zu interessieren, was in dem Fertigprodukt verbaut ist. Vermutlich sind das sowieso irgendwelche no-name-China-LEDs die du gar nicht einzeln kaufen kannst, zumindest nicht in kleinen Stückzahlen. Für einen Eigenbau würde man sowieso was besseres kaufen.

Ein geeignetes Material zum Streuen von LED-Licht ist satiniertes Plexiglas.

Aber warum du das ganze überhaupt nachbauen willst, verstehe ich nicht. Was soll den der Taster machen, den du hinzufügen willst? Licht an, solange man drückt? Es wäre doch sicherlich einfacher, so ein fertiges Ding zu kaufen und zu modifizieren. Oder einen USB-Zwischenstecker mit Taster zu bauen.

-Handkalt
Gaertner
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Mo, 16.04.18, 11:14

Hi Handkalt,

erstmal danke für die ausführliche Antwort. Warum ich das mache? Ich hab "so ne Idee" und würde gerne erstmal nen Prototypen bauen um zu gucken, ob das was ich mir da vorstelle wirklich passt. ;)

Vom Konzept her soll das nen Röhrchen sein (genauso groß wie auf dem Bild), welches aber portabel ist. Sprich mit Batterien und nem Schalter (wie ne Taschenlampe), nur dass das Licht nicht vorne sondern aus den Seiten herauskommt. Alles was ich bis dato gefunden war, war alles zu groß/dick. Daher das Ding selber basteln.

LED, Platine etc...hab ich verstanden (danke für den Tipp "printed curcuit board"), jetzt habe ich noch eine Frage. Nen klassischer Taster macht ja nur Licht, wenn er gehalten wird, oder? Was benötige ich um beim Draufdrücken und wieder loslassen, dass Licht dennoch weiter leuchtet? Einfachste Lösung?

Ich hab mir mal nen paar LED's, Lötkölben und ne Platte bestellt um einfach mal das Ding zusammen zu brutzeln...Was fehlt da jetzt noch?

Und ja ist alles ein wenig konfus, aber nur durchs Machen lernt man was ;) Ich bin für jeden Tipp/Hinweis dankbar.

Gärtner
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Achim H
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Mo, 16.04.18, 11:29

Nen klassischer Taster macht ja nur Licht, wenn er gehalten wird, oder? Was benötige ich um beim Draufdrücken und wieder loslassen, dass Licht dennoch weiter leuchtet? Einfachste Lösung?

Das Gerät nennt sich Schalter --> genauer: Druckschalter.
Einmal drücken Ein, nochmal drücken Aus. Und bei jedem weiteren Druck: Ein, Aus, Ein, Aus, usw.
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Handkalt
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Mo, 16.04.18, 11:46

Wenn's nur darum gehen würde, so ein Ding portabel zu machen, kaufst du dir eine Powerbank und fertig. Ein- und Ausschalten kann dann man durch Ein- und Ausstecken realisieren. :lol:

Aber wenn ich's recht verstehe, geht es hier eher darum, ein wenig zu basteln und zu lernen. Mit Platinen ätzen brauchst du sicherlich nicht anfangen. Die einfachste Variante dürfte sein, eine fertige Lochraster- oder Streifenplatine als Grundlage zu nehmen und bedrahtete 5-mm-LEDs daraufmit Vorwiderstand zu betreiben. Wenn du SMD-LEDs verwenden willst (wie in der Beispielleuchte), ist die Tiffany-Technik eine Verarbeitungsmöglichkeit. Wie soll denn die Stromversorgung stattfinden, trotzdem über USB? Ohne Anmeldung über den Datenbus darf man m. W. nur 100 mA entnehmen, wobei das eine Powerbank vermutlich nicht überprüfen wird.

Wie Achim H schon geschrieben hat, kannst du statt eines Tasters einen Schalter verwenden, damit das Ding dauerhaft leuchtet. Mit einem Taster wäre z. B. noch eine zusätzliche Transistorschaltung notwendig.

-Handkalt
Gaertner
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Tagchen,
also ich habe mal ein wenig rumgebastelt und wahrscheinlich ein wenig unorthodox die LEDs verlötet. Ich hoffe, dass hier nicht gleich Buh-Rufe und Steine geworfen werden :roll:
LED Lochplatte
LED Lochplatte
Handkalt hat geschrieben:Wenn's nur darum gehen würde, so ein Ding portabel zu machen, kaufst du dir eine Powerbank und fertig. Ein- und Ausschalten kann dann man durch Ein- und Ausstecken realisieren. :lol:
Wunderbarer Tipp :wink: ... Ich hab die Stromversorgung über 2 Knopfzellen gemacht und so nem Gehäuse
Batteriegehäuse
Batteriegehäuse
und so nem "Kurzhub-Taster" (is ja kein Schalter, soweit ich das verstanden habe, oder?)
Kurzhubtaster
Kurzhubtaster
Unbenannt.JPG (17.5 KiB) 14444 mal betrachtet
Die Dinger leuchten, wenn ich drauf drücke...Aber jetzt nochmal zu dem Punkt, wo ich aussteige...Transitorschaltung...

Was brauche ich um vielleicht auf der Lochplatine (also so klein und billig, wie nötig) zu bewerkstelligen, dass wenn ich einmal den "Kurzhub-Taster" drücke UND wieder loslasse, die LEDs anfangen zu leuchten ... und wenn ich nochmal drauf drücke...sie ausgehen.... (ich hab mal so nen kleines Fahrradrücklicht auseinandergebaut, aber irgendwie da nicht wirklich nen Bauteil o.ä. auf der Platine gesehen, um das zu erreichen. Wie wird das dort gemacht und was kann ich benutzen?) Fragen über Fragen...

Danke schon mal, ich hab das Gefühl, es geht Voran. ;)
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Achim H
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Bastele Dir doch einfach einen Schieber, um aus dem Taster einen Schalter zu machen.
Schieber_fuer_Kurzhubtaster.png
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Mi, 18.04.18, 15:21

Wenn es doch Elektronik sein soll: https://www.conrad.de/de/schaltfolgekon ... ?insert=62
Kann man zwar auch selbst bauen (auch auf Lochrasterplatine), aber wenn es auch noch klein sein soll, heißt das SMD und das (SMD auf Lochrasterplatine) ist definitiv nichts für Anfänger...
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Achim H
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Das Fertigmodul ist vom Platzbedarf (21 x 15 x 4mm) her zu groß. In SMD würde es zwar kleiner werden, aber breiter als die 2 Lochreihen der Platine, wo die Leds derzeitig drauf montiert sind.

Nachtrag:
wenn das Rohr Innen einen Durchmesser von 8mm hätte (oder das Rohr auf 8mm aufgebohrt werden kann), könnte man diesen Schalter einbauen:
(Link zu Reichelt) S 9151 GN --> grüner Knopf
Vorne ins Rohr eingebaut, hinten kommt das Kabel raus. Einschalten wie beim Kugelschreiber.
Gaertner
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So, 22.04.18, 09:49

Ahoi,
danke erstmal nochmal für die Anregungen und Tipps. Ein paar Unklarheiten bleiben jedoch immernoch ;)
Achim H hat geschrieben:Das Fertigmodul ist vom Platzbedarf (21 x 15 x 4mm) her zu groß. In SMD würde es zwar kleiner werden
Absolut richtig...Hast du da nen konkreten Link dazu?

Die Option ein Schieber zu verwenden und auch den Knopf an die Seite zu legen, wäre auf jeden Fall möglich und ist super, aber ich würde den gerne auf der Rundung haben.

Nochmal als Benchmark...Ich hab ein noch rumliegendes Fahrradlicht auseinander gebaut. Ist ja vom Aufbau genau so wie ich es haben will. Ein "Switch", Batterieversorgung, LED's & "???".
Auf der Platine war ein bisschen weißer Kunststoff drauf, den hab ich vorsichtig runtergekratzt, aber irgendwie ist darunter nichts gewesen (klingt komisch-is' aber so ;)...
Teardown Fahrradlicht
Teardown Fahrradlicht
Also meine Frage, wie wird das hier bereitgestellt, dass bei Knopfdruck (is ja nur nen kurzer Impuls), dass Licht angeht (und es gibt/gab sogar einen Blink-Modus)...Verrückte Sache...;)

Schönen Sonntag und liebe Grüße

Gärtner
dieterr
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So, 22.04.18, 10:15

Also ich kann auf den Bildern nichts entscheidendes erkennen. Aber ich bin sicher da gibt es was, vielleicht auf der Rückseite.
Also meine Frage, wie wird das hier bereitgestellt, dass bei Knopfdruck (is ja nur nen kurzer Impuls), dass Licht angeht (und es gibt/gab sogar einen Blink-Modus)...Verrückte Sache...;)
[Ironie] Seit geraumer Zeit gibt es eine Geheimwissenschaft, nennt sich Elektronik. Macht so seltsame Dinge, wie laufende Bilder an der Wand. Kann man auch für vieles andere Verwenden [/Ironie]

Im Ernst, da wird eine kleine Toggle-Elektronik verbaut sein. Dazu braucht es nicht viel, gibt es vielleicht auch als 4-Pol SMD-Chip aus China. Musst du nochmal suchen. Da es auch blinken kann, vermute ich einen µC dahinter, aber Größe und Prinzip bleibt dasselbe.
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Achim H
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So, 22.04.18, 14:10

Im Ernst, da wird eine kleine Toggle-Elektronik verbaut sein.

Glaube ich nicht.

Siehst Du da irgendwo einen Schalter oder Taster?
Wahrscheinlich wird nur mit dem transparenten Plastikschieber mit integrierter Streulinse das Stückchen Blech des Batteriekontaktes an die Batterie gedrückt.

Das Bauteil mit der Beschriftung "Was ist das" könnte ein Poti sein. Ein Poti ist auch nur ein Widerstand, aber einstellbar.
Die ringförmige Leiterbahn oberhalb könnte für einen etwas größeren Poti gedacht sein. Die 3 Löcher in der Platine würden dazu passen.
Die ringförmige Leiterbahn außenrum ist behelfsmäßig weggeknabbert worden. Denk Dir den fehlenden Teil hinzu, und Du wirst erkennen, dass es sich um eine simple Reihenschaltung handelt.

Das was im Bild mit "Lichtmodul" deklariert wurde, ist möglicherweise nur ein Draht mit aufgelegter Isolierung.
Zumindest ist auf der Leiterbahnseite (Mitte der Platine) was angelötet worden.
Gaertner hat geschrieben:
Achim H hat geschrieben:Das Fertigmodul ist vom Platzbedarf (21 x 15 x 4mm) her zu groß. In SMD würde es zwar kleiner werden
Absolut richtig...Hast du da nen konkreten Link dazu?

Nein.

Ein Flip-Flop würde Dir aber nichts bringen. Die Schaltung würde permanent Strom verbrauchen, egal ob dessen Ausgang EIN oder AUS geschaltet ist.
Damit kein Strom verbraucht wird, müsste auch die Spannung zum IC ausgeschaltet werden. Und dafür brauchst Du wieder einen Schalter. Ein IC, dass sich selber ausschalten kann, gibt es nicht.

Das ist so ähnlich, wie wenn man den Fernseher nur über die Fernbedienung ausschaltet. Die Elektronik im Fernseher verbraucht dann noch immer Strom (StandBy). Damit das Gerät richtig ausgeschaltet wird, müsste man den Ein/Aus-Schalter am Gerät drücken.
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