Leitz LED Diaprojektor (12V Batteriebetrieb)

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
ikaruga666
User
User
Beiträge: 10
Registriert: Do, 04.05.17, 21:33

So, 14.05.17, 21:07

Hallo Freunde der lichtaussendenden Dioden!
Mein Projekt einen alten Leitz Prado 250 Diaprojektor auf LED "so hell wie möglich" (250W Glühfadenlampe ist auch nicht mehr zeitgemäß :lol: ) umzubauen, sodass dieser über eine 12V Batterie gespeißt werden kann, ist sogut wie abgeschlossen. (Danke für die Hilfe im diesem Thema: viewtopic.php?f=34&t=23421)
Da ich euch das Ergebnis nicht vorenthalten wollte, hier eine kurze Vorstellung des alten neuen Projektors.
Leitz Prado
Leitz Prado
Verbaute Komponenten:
- Leitz Prado 250
- Nichia COB NFDLJ130B-V1 3000K
- Aktiv-Kühler LA 002-003 A9 DDN
- KSQ LDH-45A-1050W
- 100 kΩ Poti
- 3 Dioden 1N4004
- 4k7 Widerstand
- Niedervolt-Buchse
- Schalter

Zuerst habe ich mich mit dem Projektor beschäftigt, um einen möglichst passenden Kühlkörper zu finden, der in das Gehäuse passt, ohne große Umbaumaßnahmen. Die Wahl fiel auf einen Kühlkörper mit Lüfter einfach, weil ich sowieso 12V anliegen habe, der benötigte Platz so gering wie möglich ausfällt und eine annehmbare Luftzirkulation gegeben ist.
Kühlkörper mit Lüfter
Kühlkörper mit Lüfter
Weiter musste die Position der Glühwendel der 220V/250W Schmalfilmlampe bestimmt werden, im gleichen Abstand zur Kondensorlinse sollte später ja der Nichia COB stehen.
So wurde dann das Gehäuse des Leitz angepasst, sodass alles seinen Platz finden konnte.
Für den Kühlkoper wurden die Seitenwände, mit dem Dremel und einer Trennscheibe, aufgeschnitten. Damit der Lüfter auch genügend Luft bekommt, habe ich in die Rückwand ein Loch reingeschnitten.
Dann wurde noch ein Loch für die Niedervoltbuchse gebohrt und eine Platte angefertigt, auf der der Schalter und das Poti (Dimmer) Platz finden und die genau das Loch der ehemaligen Steckdose füllt.
Die KSQ fand perfekt auf dem Hitzeschutzblech unter der Kondensorlinse Platz.
Abstand COB und Kondensorlinse
Abstand COB und Kondensorlinse
Loch für Lüfter, Platte mit Schalter und Poti und die Niedervoltbuchse
Loch für Lüfter, Platte mit Schalter und Poti und die Niedervoltbuchse
Dann konnten die Komponenten verlötet werden. (der Dimmer ist an diesem Schaltplan angelegt: download/file.php?id=26130&mode=view)
Der COB wurde mit Artic Silver aufgeklebt.
Verklebtes COB Modul auf Kühlkörper
Verklebtes COB Modul auf Kühlkörper
Verlötete KSQ
Verlötete KSQ
DSC01016.jpg
Der Kühler mit COB Modul werden mit den Seitenwänden verschraubt, sodass die gesamte Elektrik für Änderungen bzw. Wartungen herausgenommen werden kann.

Alles eingebaut und verschraubt, Batterie geladen, und geteste. Läüft. Heller als das Original. Zieht dankt Step-Up KSQ bis zu 4,1A, da hält der 12Ah AMG Akku rechnerisch 3h, mal sehen, was ich mir da noch größeres zulege. :mrgreen:
Es werde Licht.
Es werde Licht.
Mit Test-Dia
Mit Test-Dia
Das Außengehäuse muss ich noch anpassen, das geht dank Kühlkörper nicht mehr richtig zu, darum fehlt es auch auf dem letzten Bild.
Als Zubehör kaufe ich mir noch ein 12V, 5A Steckernetzteil für zuhause und einen Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto. ;)
Der nächste Test wird sein, ein LCD aus einem alten Tastenhandy (Nokia 3310 oder so, irgendwas mit Display im Diaformat) so umzubauen, dass ich Snake auf einer Häuserwand spielen kann... :lol:

Ich grüße euch!
Felix
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mo, 15.05.17, 01:02

Hast Du mal die Temperatur am Kühlkörper gemessen?
Was man ausgerechnet hat muss nicht zwangsläufig zutreffen. Kommt immer darauf an, wie gut oder schlecht die Luft bis zum Lüfter gelangt.

Falls die Temperatur grenzwertig an die 70°C Grad Marke kommen sollte, kann man auch noch eine Temperatursicherung einbauen, die bei Überschreiten der Temperatur auslöst und die Spannung zum Spannungswandler unterbricht (muss anschließend getauscht werden). Kostenpunkt: ca. 50 Cent.

Was das Steckernetzgerät angeht:
Unten im Fuß hättest Du möglicherweise noch Platz, um dort ein 12V Netzgerät einzubauen. Kaltgerätesteckdose und einen Netzschalter dran. Fertig.
ikaruga666
User
User
Beiträge: 10
Registriert: Do, 04.05.17, 21:33

Mo, 15.05.17, 08:20

Hallo Achim,
als Netzteil habe ich mir einfach sowas zugelegt: http://www.ebay.de/itm/Steckernetzteil- ... 0qi8IO2iDQ
Die Temperatur habe ich noch nicht gemessen, habe ihn aber auch noch nicht lange laufen lassen, bei meinen bisherigen Tests, konnte ich aber meinen Finger neben das Modul legen und es war lauwarm.
Aber eine Temperatursicherung ist eine gute Idee, werde ich mal recherchieren und ggf. verbauen nachdem ich während einer längerer Laufzeit die Temperatur überwacht habe.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mo, 15.05.17, 12:08

Beim gleichen Verkäufer habe ich vor ca. 6 Wochen auch mal eingekauft: 4 Betriebsstundenzähler, ausgeschrieben als 230V Version. Und das habe ich bekommen: welche für 110-220V. Bei einem Modul war schon die Batterie leer, obwohl diese 10 Jahre halten sollte. Die Produkte habe ich reklamiert und zurück geschickt, Geld habe ich wieder bekommen.
Aber eine Temperatursicherung ist eine gute Idee, werde ich mal recherchieren und ggf. verbauen nachdem ich während einer längerer Laufzeit die Temperatur überwacht habe.

Mach das.

Temperatursicherungen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Am gängigsten sind solche, die wie ein Widerstand aufgebaut sind (also axial).
Link zu Reichelt: Temperatursicherung 72°C, max. 250V~ @ max. 10A

Zum montieren kannst Du Lüsterklemmen verwenden.
Alternativ: Quetschverbinder.
Man kann die Drähte zwar auch löten, aber dann besteht die Gefahr, dass die Sicherung ausgelöst wird. Die Drähte sind nämlich die Wärmefühler. Diese möglichst nicht kürzen.

Zum Isolieren kannst Du einen Gewebeschlauch (Glasseidenschlauch) verwenden.
Ein Schrumpfschlauch ist nicht geeignet, da dieser auch thermisch isoliert und damit verbunden die Temperatur höher sein muss, damit die Sicherung auslöst.
ikaruga
Mini-User
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 19.02.16, 19:00

Do, 18.05.17, 11:55

Habe mir zum Glück eins bei Amazon gekauft, war günstiger durch kostenlosen Versand.
Kam auch bereits an und es funktioniert auch alles. :D

Bei der Temperaturabschaltung, denke ich eher an etwas zerstörungsfreies falls möglich. (nicht unbedingt nötig und auch komplizierter, würde ich aber sehr elegant finden)
Ist es nicht möglich, einfach einen Temperaturschalter zu nehmen, der 5A abkann und bei 70°C schaltet?
Alternativ wäre eine Schaltung denkbar (für mich nicht sofort unbedingt umsetzbar), dass die LED automatisch gedimmt werden würde, wenn sie sich der kritischen Temperatur nährt.
Wo sollte die Temperatur überhaut gemsessen/überwacht werden?
Borax
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 11980
Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Do, 18.05.17, 13:05

Wo sollte die Temperatur überhaut gemsessen/überwacht werden?
Am Kühlkörper. Aber da möglichst genau (also auf gute thermische Verbindung zwischen Sensor und Kühlkörper achten).
Wenn die LED nicht 'ewig' halten muss (also > 5000 h was bei einem Diaprojektor schon eine halbe Ewigkeit wäre ;) ), dann reicht es, wenn die LED-Chip Temperatur nicht über 120°C liegt.
Der interne thermische Widerstand liegt bei 1.15K/W (max). zwischen Chip und Keramik. Der Wärmeleitkleber macht noch mal etwa 0.1-0.2K/W aus, so dass man mit rund 1.3K/W rechnen kann. Bei 1.05A hast Du etwa 39 V, also rund 41W. Macht 53K insgesamt. 120°C - 53K = 67°C maximale Kühlkörpertemperatur.
Antworten