DekoWandlampe

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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dieterr
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Registriert: Mo, 04.01.16, 18:16

Fr, 19.02.16, 16:14

Nun ja, das ist weder Tutorial noch HowTo, ich will nur den aktuellen Stand meines Projektes einer Deko-Wandlampe mit indirekter Beleuchtung vorstellen. Deshalb gleich zu Beginn der aktuelle Stand, einmal Licht aus, ainmal Licht an. Ist optisch schon ganz ansehnlich wie ich meine, ein paar offene Punkte gibt es aber noch, dazu später.
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Die Idee war, dass im Treppenhaus noch eine Beleuchtung angebracht werden musste. Leider war das, was wir so gefunden haben, entweder nicht unser Geschmack, oder kaum bezahlbar. Klar umgerechnet auf 15 Jahre Nutzung sind 8€/Monat und Lampe nicht viel, aber jetzt am Stück doch zu happig.
Die Idee war klar: eine flache Goldschale, wie roh gegossen als Dekoobjekt an der Wand. LEDs in der Schale als Beleuchtung. Letzteres hat sich in einem ersten Testmuster als nicht praktikabel erwiesen. Trotz 120° breiter Abstrahlung der LEDs blendet die hohe Leuchtdichte pro LED direkt nach vorne abgestrahlt zu sehr. Deshalb wurden die LEDs rückseitig angebracht, als indirekte Beleuchtung über die Wand.

Und hier nun der Werdegang. Für die Schale wurde zuerst eine Form in eine Styroporplatte eingefräst, kleinere Fehlstellen wurden mit Gips wieder ausgefüllt. In der Mitte ist die Schale ca. 1cm tiefer als am Rand, hier schlecht zu erkennen.
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Dann eine Schale mit Stoff und Gips eingeformt. Dadurch dass die Ränder etwas "unrund" waren, habe ich sie nach dem Trocknen einfach auf einer improvisierten Drehscheibe mit dem Multimaster rund gesägt, und etwas mit Maleracryl nachgebessert. Der Meterstab als Größenvergleich.
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Die spätere Vorderseite wurde gleich beim Herstellen der Schale direkt aus Gips und kleinem Spachtel strukturiert, auf der Rückseite sieht man einfach das Negativ der Trennfolie zum Styropor. Die hatte ich dazwischen gemacht damit man die Schale wieder gut aus der Form bekommt.

Dann 6 Kühlkörper etwas vom Rand zurückversetzt aufkleben, ebenso 2 kleine Aluwinkel und die spätere Aufhängung. Dann die LEDs mit Wärmeleitpaste auf die Kühlkörper setzen, und sowohl die Platine als auch die Kabel mit etwas Maleracryl stabilisieren. Die LEDs sind derzeit in 2 Gruppen a 3 LEDs an je einen Step-up-Booster angeschlossen, betrieben an einem kleinen 12V / 10W Netzteil. Dazu näheres weiter unten.
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Kurz senkrecht an der Wand aufgestellt: alle LEDs strahlen wie vorgesehen; eine musste ich allerdings tauschen, vermutlich beim wiederholten ein-/auslöten wohl verbraten. Und ein Strang ist etwas dunkler als der andere, da werde ich mal messen müssen, ob die Ströme gleich sind.
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Dann die Vorderseite mit flüssiger Goldfarbe eingepinselt (ja ich weiß, das geht schöner, aber das fleckige ist zwischenzeitlich etwas weniger geworden) und das war's schon. Die 40cm breite Schale ist ja auch erstmals als Concept-of-proof gedacht, die eigentliche Lampe soll 80-100 cm groß werden.
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Aktueller Stand und Kosten:
6x NF2L385AR: 5€
2x Step-up-Booster mit MT3608: 1,60€
12V/1A Netzteil: 1,60€
3 Kühlkörper (halbiert): 1,10€

Die Step-up-booster wurden auf Konstantstromquellen mit ca. 150mA umgebaut, incl. ca. 24V oberer Spannungsbegrenzung. Höher und damit alle 6 LEDs geht nicht, da die ICs max. 28V können.

Verbrauchsmaterialien für mehrere Lampen:
Rotband-Haftputzgips: 0,60€/kg
Maleracryl: ~1,5€
Goldfarbe "Lefranc & Bourgeois": 10,66€

In der Summe max. 15.-€ für eine Lampe ins Treppenhaus. Ganz akzeptabel :) Zeitbedarf kann ich nicht mehr sagen, da ich abends immer mal wieder dran war und vieles, speziell die Schale, über trial&error gemacht wurde.

So, und nun zu den noch offenen Baustellen:
als erstes ganz klar: die Elektrik. Derzeit suche ich noch einem Netzteil, mit dem ich direkt alle 6 LEDs mit 150mA direkt an 240V betreiben kann. Und das darf auch noch dazu maximal 15mm hoch sein. Siehe viewtopic.php?f=35&t=21852
Und ja, so wir auf dem Foto sieht es natürlich auch nicht mehr aus. Habe jetzt stabileres Panzertape zur Befestigung der elektrischen Teile genommen :) Nein im Ernst, noch sind die Netzteile provisorisch befestigt, aber noch ist ja auch nichts in die Freiheit entlassen. Mit dem anderen Netzteil müssten die LEDs dann auch gleich hell werden, ein Strang ist wie oben gesagt ja noch etwas dunkler.

Dann muss noch eine Art "Ring" die Kühlkörper verbinden. Nicht als Diffusor sondern um einen sauberen Abschluss zur Wand zu haben. Ich dachte eigentlich das, man sieht das eh' nicht, aber so geht es nicht. Derzeit habe ich aber noch keine Idee wie ich es umsetzen soll, da ich dafür einen Kunststoffstreifen mit 2,5cm Breite und einer Länge von ca. 1,20m am Stück brauche. Und das Ganze dann auch noch gleichmäßig kreisförmig werden muss, Oder halt einen fertigen Ring mit den Maßen.

Das "Flüssiggold" hat zwar eine wunderbare Goldfärbung auf allen glatten Oberflächen (wie meinem Fingernagel), aber gibt auf der Gipsoberfläche bzw. dem Acryl keine schöne gleichmäßige Oberfläche. Eigentlich wollte ich es ja vermeiden, aber ich werde wohl doch das Projekt Blattgoldvergoldung in Angriff nehmen müssen.

Gruß,
Dieter

Erster Nachtrag: Ein Booster hat(te) wohl ein Problem mit dem Kontakt. Als ich das ganze am Labornetzgerät nachtesten wollte, hat sich das Netzgerät abgeschossen. Und >80V auf die Booster und LED gab dann ganz kurz richtig hell. Leider nur kurz. Muss jetzt erstmal das Netzteil wieder richten, und dann schauen was alles hinüber ist :cry:
Zuletzt geändert von dieterr am Fr, 19.02.16, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
O.Mueller
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Fr, 19.02.16, 17:56

Hallo dieterr, gefällt mir gut. Das gibt gleich mal 5 Sterne und ein dickes Lob.
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