Mean Well PWM-40-12 (LED Trafo): Ansteuerung Dimmfunktion

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
ktm_marco
Mini-User
Beiträge: 2
Registriert: Do, 25.01.18, 11:00

Do, 25.01.18, 11:16

Hallo zusammen,
ich möchte ein 12 V LED Stripe dimmen. Dazu war ich auf der Suche nach einem Trafo mit integrierter Dimmfunktion und bin auf den genannten gestoßen https://de.rs-online.com/web/p/products ... lsrc=aw.ds .
Das Dimmen soll möglichst über einen Taster oder "Drehdimmer" in einer Unterputzdose erfolgen. Die Verkabelung liegt bereit und ist ausreichend. Dafür müsste sich dieser Trafo ja eignen. Nun stehe ich vor der Frage wie ich den Dimmfunktion ansteuern soll?
Es gibt je 3 Möglichkeiten:
1. 0-10V DC. Da stellt sich mir die Frage woher nehme ich diese Spannung? Kann ich die vom Ausgang abgreifen?
2. 10V PWM Duty Cycle: Da kann ich garnichts mit anfangen :(
3. 0-100K Ohm Widerstand: Kann ich da einen Drehpoti mit den angegeben Widerstandsbereich einfach an die beiden Dimmkontakte anschließen und bin fertig?

Ich hoffe das Thema gab es nicht schon. Ich habe zumindest nichts gefunden bzw. als "Starkstromelektriker" weiß ich nicht so recht nach was ich suchen soll.

Mfg marco
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Do, 25.01.18, 12:47

Das Dimmen soll möglichst über einen Taster oder "Drehdimmer" in einer Unterputzdose erfolgen. Die Verkabelung liegt bereit und ist ausreichend.

Du benötigst 3 Adern für die Netzspannung (L, N, PE) + 2 Adern für die Dimminformation (Kleinspannung) = 5-adriges Kabel.
Wenn nur ein 3-adriges Kabel in der Wand verlegt ist, dann kannst Du das Netzgerät nicht über eine Steuerspannung, PWM oder per Widerstand/Poti dimmen.
Nun stehe ich vor der Frage wie ich den Dimmfunktion ansteuern soll? Es gibt je 3 Möglichkeiten:
1. 0-10V DC. Da stellt sich mir die Frage woher nehme ich diese Spannung? Kann ich die vom Ausgang abgreifen?
Am Netzgerät kannst Du diese Spannung nicht abgreifen. Man könnte sie aber aus der Ausgangsspannung herstellen.
Typisch wird ein 1-10V Dreh- oder Tastdimmer in die Wanddose eingebaut (Netzgerät ist im Dimmer bereits enthalten).
Zum Beispiel (Link zu Google): Gira 030800
2. 10V PWM Duty Cycle: Da kann ich garnichts mit anfangen :(
PWM = Pulsweitenmodulation. Auch dafür gibt es Wandgeräte ähnlich einem Drehdimmer, welches eine Steuerspannung abgibt.
Alternative: selber bauen.
Bauteileaufwand siehe dieses Bild --> andere Platine erforderlich.
3. 0-100K Ohm Widerstand: Kann ich da einen Drehpoti mit den angegeben Widerstandsbereich einfach an die beiden Dimmkontakte anschließen und bin fertig?

Jeder der 3 Dimmmöglichkeiten wird an die beiden DIM-Kabel angeschlossen.
ktm_marco
Mini-User
Beiträge: 2
Registriert: Do, 25.01.18, 11:00

Do, 25.01.18, 15:45

Vielen Dank, das hat mir sehr geholfen :D
Ich wusste nicht, dass Dimmereinsätze für die UP-Dose diese Steuerspannung abgeben können. Wieder was gelernt. Gibt es da Probleme, wenn der Dimmereinsatz und der LEd-Trafo am selben Stromkreis hängen (230 V seitig)?
Borax
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 11979
Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Do, 25.01.18, 17:41

Gibt es da Probleme, wenn der Dimmereinsatz und der LEd-Trafo am selben Stromkreis hängen (230 V seitig)?
Nein. In dem Dimmereinsatz ist sowieso ein Schaltnetzteil was eine galvanische Trennung zwischen der Primärseite (230V AC) und der Dimmspannung (1-10V DC) enthält.
lorn10
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Mi, 04.10.17, 08:11

Do, 08.03.18, 11:53

Hallo Leute

An dieser Stelle folgt nun eine Frage zu den Mean Well PWM Netzteilen. Wenn ich einen externen PWM Dimmer habe, sagen wir mal einen von Anigmo wie der DMS-850X (viewtopic.php?f=34&t=23786&p=212003) dann sind diese Mean Well PWM Modelle die falschen, richtig?

Verwende für den nicht dimmbaren Einsatz momentan Osram OTe 30/220-240/12 P Netzteile. Wenn Dimmung gebraucht wird kommen Osram OT 60/220-240/12 P Netzteile mit Leistungsbereich 0W bis 60W zum Einsatz. (https://www.osram.de/ds/ecat/Konstantsp ... P_1057742/)

Die Osram Netzteile laufen SUPER, - sind aber relativ gross. Und wenn nur 3x 6W 12V LED Panels verwendet werden ist auch die Leistung zu viel. Hier würde ja schon ein 20W 12V Netzteil ausreichen.

Was für Alternativen gibt es hier nun bei den Mean Well Netzteilen? Laut folgender Seite unterstützen nur die aller wenigsten Modelle einen Leistungsbereich von 0%, diese haben darum dann Probleme wenn keine Last anliegt:
https://www.power-supplies-australia.co ... ed-drivers

Im Grunde ist bei den genannten 3x 12V LED Panels keine Dimmbarkeit nötig. Es ist aber leider nicht viel Platz (in der Decke) für ein normales Netzteil verfügbar. Darum habe ich mir gedacht, ich verbaue bezüglich den entsprechenden 2 Zimmern (2x drei 6 Watt LED Panels) einfach ein Mean Well MDR-40-12 DIN Netzteil im Sicherungkasten. Ein- und ausgeschaltet werden die Leuchten dann über einen Niedervolt 12V Tastenschalter.

In dieser Konstellation hätte ich dann am Mean Well MDR-40-12 DIN Netzteil beim eingeschaltetem Zustand zirka 90%, und bei ausgeschaltetem 0 % Last. Hier bezweifle ich nun, dass die Mean Well MDR Reihe dafür ausgelegt ist.

Hat jemand vielleicht mehr Infos?

Es grüsst
lorn10
Borax
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 11979
Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Do, 08.03.18, 13:05

An dieser Stelle folgt nun eine Frage zu den Mean Well PWM Netzteilen.
Welche? Solche mit 3 in 1 Dimmfunktion?
Prinzipiell kann man an diese auch 'beliebige' andere PWM Dimmer anschließen, wenn man einen Transistor dazwischen schaltet (ggf. geht es auch ohne zusätzlichen Transistor, wenn der 'beliebige' andere PWM Dimmer open Kollektor bzw. open Drain Ausgänge hat). Es gibt da allerdings zwei Punkte zu beachten:
1. Der 'beliebige' andere PWM Dimmer braucht ein eigenes Netzteil. Er kann ja nicht vom (ggf. auf 0 gedimmten Netzteil) versorgt werden
2. Das Dimm-Signal ist ggf. invertiert (80% PWM vom PWM Dimmer = 20% Ausgang am Netzteil)
Laut folgender Seite unterstützen nur die aller wenigsten Modelle einen Leistungsbereich von 0% ...
In dieser Konstellation hätte ich dann am Mean Well MDR-40-12 DIN Netzteil beim eingeschaltetem Zustand zirka 90%, und bei ausgeschaltetem 0 % Last. Hier bezweifle ich nun, dass die Mean Well MDR Reihe dafür ausgelegt ist.
Nein. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Da geht es um die Dimmbarkeit bis 0% (das geht wirklich nur bei wenigen). Schalten (also nicht über einen Dimm-Eingang sondern direkt die Ausgangsspannung) darfst Du bei Konstantspannungsnetzteilen immer. Die haben kein Problem mit 0 % Last. Gefährlich (bzw. nicht möglich) wäre das nur bei Konstantstromnetzteilen.
lorn10
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Mi, 04.10.17, 08:11

Do, 08.03.18, 17:20

Merci Borax für diese Infos.

Im Datenblatt zum Mean Well MDR-40-12 steht eine Current Range von 0 ~ 3.33A. Das beschreibt dann wohl den Leistungsbereich in Ampere anstelle von Watt. Somit müsste die Mean Well MDR Modellreihe (mittels separatem PWM Dimmer) also auch mit einem Dimmbereich bis 0% laufen, - ähnlich wie das Osram OT 60/220-240/12 P Netzteil. Richtig? :wink:

Wenn "das Eine" mit "dem Anderen" nichts zu tun hat dann müsste die Ausgangsspannung auch beim Osram OTe 30/220-240/12 P Netzteil auf der 12V DC Ausgangsseite per Schalter ein-/ausschaltbar sein. Irgendwie kommt mir das ziemlich widersprüchlich vor. Und obendrein wäre das dann auch noch Stromverschwendung weil das Netzteil ja immer "an" ist. Oder liege ich hier falsch?

Wie auch immer, es sei nun noch gesagt, dass weder das Osram OT 60 noch OTe 35 in der Standardausführung einen Dimm-Eingang bzw. Ausgang haben. Es stehen neben dem AC Eingang nur DC Ausgänge zur Verfügung. Deshalb machen mich die Mean Well Netzteile etwas konfus, neben plus und minus gibt es da vielfach noch andere (PWM bezogene?) Leitungen. Eine Ausnahme sind anscheinend die Mean Well MDR Modelle, die haben auch nur simple plus & minus Ausgänge.
Borax
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 11979
Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Do, 08.03.18, 20:58

Im Datenblatt zum Mean Well MDR-40-12 steht eine Current Range von 0 ~ 3.33A. Das beschreibt dann wohl den Leistungsbereich in Ampere anstelle von Watt.
Richtig. Was bei einem Konstantspannungsnetzteil auch das übliche ist (meist wird auch nur der maximal mögliche Strom angegeben, weil dass auch 0 'erlaubt' ist, quasi schon implizit ist).
Somit müsste die Mean Well MDR Modellreihe (mittels separatem PWM Dimmer) also auch mit einem Dimmbereich bis 0% laufen
Wenn der separate PWM Dimmer das unterstützt, sollte das kein Problem sein.. Für das Netzteil ist ein (am Ausgang angeschlossener) PWM Dimmer der auf 0% steht quasi eine 0A Last (ein paar mA braucht der Dimmer auch 'für sich selbst'). Zu beachten ist da höchstens, ob der Ausgang 'robust' genug für eine PWM Dimmung ist. Leider wird das meist nicht angegeben. Konstantspannungsnetzteile die nicht robust genug sind, fangen dann gerne an zu pfeifen.
dann müsste die Ausgangsspannung auch beim Osram OTe 30/220-240/12 P Netzteil auf der 12V DC Ausgangsseite per Schalter ein-/ausschaltbar sein.
Klar. Ist die auch.
Irgendwie kommt mir das ziemlich widersprüchlich vor. Und obendrein wäre das dann auch noch Stromverschwendung weil das Netzteil ja immer "an" ist. Oder liege ich hier falsch?
Jain. In dem Fall ist das Netzteil immer 'an'. Mitunter kann das aber erwünscht sein. Wenn Du hinter dem Netzteil einen Funk-Dimmer betreibst, dann kann der zwar den daran angeschlossenen Verbraucher (z.B. eine LED Leiste) ein-/ausschalten und dimmen, aber nur so lange er auch Strom vom Netzteil bekommt. Der Funk-Empfänger braucht Strom um auf das Funk-Signal reagieren zu können. Ansonsten bräuchtest Du ein extra Netzteil für den Funk-Empfänger. Oder es kann einfach 'praktisch' sein. Bei dem Hutschienen Netzteil MDR-40-12 wirst Du ja auch nicht vor dem Netzteil einen Schalter haben.
Deshalb machen mich die Mean Well Netzteile etwas konfus, neben plus und minus gibt es da vielfach noch andere (PWM bezogene?) Leitungen.
Ja. Das macht die einfach 'universeller'. Z.B. für 1-10V Schnittstellen (die gibt es auch als klassische 'Schalter/Dimmer' für Unterputzdosen und in der 'Hausautomatisierung' wird das neben den 'neuen' Protokollen wie Dali, ZigBee... auch gerne verwendet) oder auch einfache Potis. Damit könnte man (ohne Dimm-Eingang) noch nichts steuern. Und diese 'Methoden' (einfaches Poti, 1-10V Steuerspannung, 10V PWM oder auch Open Kollektor Ausgang) eignen sich auch für Konstantstromnetzteile. Bei solchen kann/darf man keinen 'normalen' PWM Dimmer am Ausgang verwenden.
lorn10
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Mi, 04.10.17, 08:11

Fr, 09.03.18, 15:28

Vielen Dank Borax für diese super ausführliche Antwort! :D Nun ist die Thematik viel klarer....

Und bei Ausgangsseitiger DC Ein-/Ausschaltung sollte einfach darauf geachtet werden ein Netzteil mit möglichst geringer "Leerlaufleistung" zu verwenden...

Da müssten nur noch die Hersteller mitziehen und die Leerlaufeigenschaft klarer deklarieren & beschreiben. :wink:
Borax
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 11979
Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Sa, 10.03.18, 15:45

Und bei Ausgangsseitiger DC Ein-/Ausschaltung sollte einfach darauf geachtet werden ein Netzteil mit möglichst geringer "Leerlaufleistung" zu verwenden...
Ja. Leider sind häufig diejenigen mit sehr geringer Leerlaufleistung eher nicht robust genug für PWM...
Da müssten nur noch die Hersteller mitziehen und die Leerlaufeigenschaft klarer deklarieren & beschreiben.
Bei den meisten Netzteilen von Markenherstellern (z.B. Meanwell) wird eigentlich immer der Leerlaufverbrauch mit angegeben. Z.B. beim erwähnten MDR-40-12 (http://cdn-reichelt.de/documents/datenb ... WMDR40.pdf ): No load power consumption<0.75W Diesbezüglich besser wäre z.B. ein IRM30-12: http://cdn-reichelt.de/documents/datenb ... -30-DB.PDF mit weniger als 0.1W Leerlaufleistung. Wobei ich bei dem schon wieder nicht 100% sicher wäre ob es robust genug für PWM ist...
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Sa, 10.03.18, 22:49

Für 2 Zimmer mit jeweils 3 Panels a 6W, also 2 x 18W = 36W ist ein IRM-30-12 (max. 30W) nicht geeignet.
Benötigt wird ein IRM-45-12 oder 12ST (max. 45,6W; kann bis 115% = ca. 52,4W belastet werden).
Die Leerlaufleistung ist ebenfalls mit <0,1W angegeben.
Antworten