LED Stripes und Kabellänge

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

So, 07.05.17, 19:34

Hallo Gemeinde,

ich hab mich hier mal angemeldet, da mir bisher auch kein Elektriker auf die schnelle die Frage beantworten konnte.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Mein Wohnzimmer ist 9m x 4m. An der Decke will ich als indirekte Beleuchtung LED Stripes verbauen, welche auch dimmbar sein sollen.
Es werden an den Stellen wo es verbaut wird ca. 25m Stripes insgesamt benötigt.
Gleichzeitig möchte ich ein Hutschienen-Netzteil verwenden. 230V LED Stripes kommen nicht in Frage, da diese nur alle 1m kürzbar sind.
(Zumindest die welche ich gefunden hab).
Ich denke eher das die 24V Basis in Frage kommt.
Meine Idee ist: Von Hutschienen Netzteil zum Eltako EUD12D-UC Dimmer, dann zum Wandtaster im Wohnzimmer und von dort dann alle LED Stripes einzeln ansteuern.
Es gibt hier allerdings zu den einzelnen Stripes unterschiedliche Kabellängen zu überbrücken(bis zu 8m).
Läuft es Gefahr, das die Stripes dann unterschiedlich Hell leuchten?

Danke für eure Antwort.

David
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mo, 08.05.17, 17:19

Läuft es Gefahr, das die Stripes dann unterschiedlich Hell leuchten?

Nein.

Der maximal zulässige Spannungsabfall darf bis max. 3% der Nennspannung betragen. Bei 24V entsprechend max. 0,72V.
Abhängig vom Strom, der durch das Kabel transportiert werden muss, ist unter Umständen ein großer Leiterquerschnitt erforderlich.

Wie groß der Leiterquerschnitt werden muss, kann man erst berechnen, wenn die Ledleiste bekannt ist und welche Strecken jeweils überbrückt werden müssen. Es ist aber herstellbar, dass alle Ledleisten anschließend auch gleich hell leuchten.

Je höher der Strom, der durch das Kabel transportiert werden muss, desto größer der Leiterquerschnitt.
Je größer die Strecke, die mit dem Kabel überbrückt werden muss, desto größer der Leiterquerschnitt.

Ich möchte keine Panik verbreiten, aber
schau Dir mal ein Starthilfekabel an. Das sind typisch 16mm².
Ob ein solcher Leiterquerschnitt oder ein noch größerer Leiterquerschnitt erforderlich wird, kann man berechnen, wenn alle Parameter bekannt sind.

Ob es ein Hutschienen-Netzgerät für Phasenanschnitt gibt, welches über einen Eltako gedimmt werden kann, weiß ich nicht.
Separat montierbare 24V Netzgeräte (nicht für die Hutschiene gedacht), die per Phasenan- oder -abschnitt gedimmt werden können, gibt es aber.

Falls diese verwendet würden, wäre die Installation ab Sicherungskasten deutlich günstiger, weil dann normale Leiterquerschnitte (1,5mm² oder 2,5mm²) verwendet werden könnten, weil nur eine 230V Netzspannung transportiert werden muss. Erst ab Netzgerät wären massivere Kabel erforderlich.

Hohe Spannung + kleiner Strom = kleiner Leiterquerschnitt.
Kleine Spannung + großer Strom = großer Leiterquerschnitt.

Jeder schaltbare Bereich bekommt sein eigenes Netzgerät. Alle Netzgeräte können von nur einem Dimmer gedimmt werden.
Benutzeravatar
Handkalt
Hyper-User
Hyper-User
Beiträge: 1732
Registriert: Do, 17.12.09, 11:40

Mo, 08.05.17, 20:27

Davidaff hat geschrieben:Gleichzeitig möchte ich ein Hutschienen-Netzteil verwenden.
Warum? Normalerweise versucht man die Niedervolt-Leitung möglichst kurz zu halten. Hast Du eine besondere Einbausituation, bei der das Netzteil nicht nahe am Stripe montiert werden kann?

Ebenso warum diesen Eltako-Dimmer? Der ist hier denkbar schlecht geeignet. LED-Stripes dimmt man möglichst sekundärseitig per PWM, oder über ein Netzteil mit integrierter Dimmfunktion.

-Handkalt
Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

Di, 09.05.17, 09:10

Hallo,

danke für eure Antworten, hat mir sehr geholfen.
Vom Hutschienen-Netzteil hab ich mich bereits verabschiedet, da es irgendwie keine vernünftigen gibt.
Welches Netzteil mit integrierter Dimmfunktion würdet ihr denn vorschlagen? Es kommen hier ja so ca. 6-7A zusammen.
Das LED Band soll in die 2 cm abgehängte Decke eingebaut werden. Ein Netzteil kann ich da nicht ablegen.
Somit war es Nahe liegend, in den garnicht soweit entfernten Zählerschrank ein Hutschienen Netzteil einzubauen.

Danke für die Antwort
Benutzeravatar
Handkalt
Hyper-User
Hyper-User
Beiträge: 1732
Registriert: Do, 17.12.09, 11:40

Di, 09.05.17, 09:36

Um ein Netzteil aussuchen zu können, musst Du Dich zuerst für einen bestimmten LED-Stripe entscheiden und die genaue Gesamtlänge aller Teilstücke ermitteln. Damit kann man dann ausrechnen, welche Leistung bzw. Stromstärke das Netzteil liefern muss.

Aber hier mal ein Beispiel: das Meanwell HLG-150H-24B habe ich selbst schon für LED-Stripes verwendet. Hat einen integrierten Dimmer, den z. B. einfach mit einem angeschlossenen Potentiometer einstellen kann. Diese Art von Netzteile muss man aber leistungsmäßig möglichst ausreizen, um den vollen Dimmbereich zu bekommen.

-Handkalt
Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

Di, 09.05.17, 10:27

Hallo,

also ausgerechnet habe ich an benötigten LED Stripe-Metern 21,35m
Angedacht ist dieses Band insgesamt 5 mal zu nehmen.
Ausserdem möchte ich dies über einen Gira-Taster bedienen, deswegen der Eltako.
Benutzeravatar
Handkalt
Hyper-User
Hyper-User
Beiträge: 1732
Registriert: Do, 17.12.09, 11:40

Di, 09.05.17, 19:59

Der Stripe zieht 4,8 W/m. Genau 21,35 m gehen nicht, da der Stripe nur alle 10 cm teilbar ist. Nehmen wir 21,3 m, dann wäre das eine Gesamtleistung von 102,24 W. Also könntest Du ein Meanwell HLG-120H-24B mit 120 W Ausgangsleistung nehmen (bei leds.de nicht im Sortiment, aber z. B. bei Reichelt). Wenn Du das mit einem Taster bedienen willst, brauchst Du noch ein DAP-04 dazu (habe ich selbst noch nicht verwendet).

Ein HLG-100H-24B mit 96 W Ausgangsleistung gibt's übrigens auch. Das würde für genau 20 m reichen.

Edit mit Ergänzung: dass Du die 21,3 m nicht "am Stück" betreiben kannst, ist Dir klar? Die Leiterbahnen auf den Stripes sind üblicherweise auf eine Versorgung von maximal 5 m ausglegt. Du könntest z. B. zwei Abschnitte mit je ca. 10 m machen und bei denen jeweils mittig einspeisen.

-Handkalt
Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

Di, 09.05.17, 20:59

Hallo,

das ich dies nicht am Stück betreiben kann ist mir klar.
Daher hätte ich nach dem Dimmer einen Verteiler genutzt, um die einzelnen 5m Bänder parallel anzusteuern.
Was spricht denn überhaupt gegen den Eltako Dimmer?
Vor habe ich letztendlich das gleiche wie dieser hier mit seiner Schaltung, jedoch eben mit den LED Stripes.
Und als Netzteil hätte ich bereits dieses da.

VG David
Benutzeravatar
Handkalt
Hyper-User
Hyper-User
Beiträge: 1732
Registriert: Do, 17.12.09, 11:40

Di, 09.05.17, 21:24

Das von Dir verlinkte Netzteil kannst Du nicht mit dem Eltako dimmen. Die Produkte passen nicht zusammen.

Sollte Dir das nicht klar sein: der Eltako ist ein Phasenan-/-abschnittdimmer für das 230-V-Netz, d. H. man müsste ihn vor das Netzteil schalten, nicht zwischen Netzteil und LEDs. Es gibt aber nur sehr wenige Schaltnetzteile am Markt, die sich auf diesem Weg dimmen lassen, das verlinkte gehört nicht dazu. Das ganze ist auch technisch eher eine Notlösung wenn's gar nicht anders geht. Das von Dir verlinkte Video ist uninteressant, weil da eine Glühlampe gedimmt wird.

Kaufe entweder ein Netzteil und einen separaten PWM-Dimmer (dieser wird auf der 24-V-Seite zwischen Netzteil und LED-Stripes geschaltet), oder wie von mir schon vorgeschlagen ein Netzteil mit eingebauter Dimmfunktion.

-Handkalt
Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

Mi, 10.05.17, 07:00

Hallo,

das ist so nicht ganz richtig.
Der Eltako EUD12D-UC kann laut diesem PDF
mit 8-230V Eingangsspannung umgehen.
Es gibt verschiedene von diesen Dimmern. Hier muss darauf geachtet werden, das es der -UC ist.

Das ist das, was ich gelesen hab. Oder täusch ich mich?
ustoni
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 2105
Registriert: Sa, 04.06.11, 12:39
Wohnort: Mechernich

Mi, 10.05.17, 07:15

Google mal die Begriffe "Gleichspannung", "Wechselspannung", "Phasenan-/abschnittdimmer" und "PWM".

Möglicherweise verstehst Du dann, wovon hier die Rede ist.
Benutzeravatar
Handkalt
Hyper-User
Hyper-User
Beiträge: 1732
Registriert: Do, 17.12.09, 11:40

Mi, 10.05.17, 08:00

Davidaff hat geschrieben:Der Eltako EUD12D-UC kann laut diesem PDF mit 8-230V Eingangsspannung umgehen.
Das stimmt zwar, bezieht sich aber nur auf die Steueranschlüsse A1/A2/E1/F1/E2 für die Taster. Man kann also nicht nur wie üblich den 230-V-Außenleiter über einen Taster hier anlegen, sondern eine beliebige Gleich- oder Wechselspannung von 8 bis 230 V.

Die eigentliche Last, die gedimmt wird (Anschlüsse N, L und "Glühlampensymbol"), muss immer mit 230 V Wechselspannung betrieben werden.

Die Bedienungsanleitung und Datenblätter von Eltako sind aber auch nahezu bis zur Unverständlichkeit knapp formuliert. Es wäre schon sehr nett, wenn Eltako z. B. als allererstes obendrüber schreiben würde, dass dieses Gerät ein Phasenan-/-abschnittdimmer für 230 V Wechselspannung ist. Tastächlich muss man sich diese absolut grundlegende Information aus dem Zusammenhang oder irgendwelchen Nebenbemerkungen erschließen, beispielsweise dem Satz "Die Steuereingänge sind von der Versorgungs- und Schaltspannung 230 V galvanisch getrennt."

-Handkalt
Davidaff
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: So, 07.05.17, 18:16

Mi, 10.05.17, 08:05

Hallo Handkalt,

jetzt hab ich es verstanden.
Das die Eltako Anleitung sehr uneindeutig ist war mir aufgefallen. Deswegen auch hier meine Frage explizit zu diesen Dimmern.
Für mich ging es auch nicht eindeutig hervor, ob nun tatsächlich auf Ein und Ausgangsseite Wechsel sowohl auch Gleichspannung angelegt werden kann.
zornvr6
User
User
Beiträge: 14
Registriert: So, 14.05.17, 00:59

Di, 16.05.17, 22:51

Gibt es Stripes die man zusammenschließen kann um z.B. auf eine Länge von 20 Metern kommt und nur an einer Stelle einspeisen muss und die niedrigeren Alu Profile verwenden kann? Ansonsten muss man ja irgendwie die Versorgung zu den Stripeabschnitte hinbekommen ohne das sie im Weg und Sichtbar sind?!?

Lg
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mi, 17.05.17, 11:13

Zusammenschließen kann man so ziemlich alle Strips.

Problem bei der Sache:
die Leiterbahnen auf den Stripes sind nicht für hohe Ströme ausgelegt. Um einen hohen Strom transportieren zu können und um den Spannungsabfall gering zu halten ist ein 2-adriges (für RGB 4-adriges) Kabel erforderlich, welches parallel zur Leiste verlegt werden muss. Dieses zusätzliche Kabel vergrößert den Leiterquerschnitt, das Kabel muss alle paar Meter an den Strip angeschlossen werden.

Um den Leiterquerschnitt berechnen zu können, müssen wir wissen, welche Entfernung (ab Netzgerät) überbrückt werden muss und wie hoch die Stromaufnahme des Led-Strip ist (pro m, für 5m oder ...).
Es empfiehlt sich, 24V Led-Stripes zu verwenden. Im Gegensatz zu 12V Leisten ist bei gleicher Leistung der Strom nur halb so hoch.
zornvr6
User
User
Beiträge: 14
Registriert: So, 14.05.17, 00:59

Do, 18.05.17, 08:26

Hallo,

im Wohnzimmer z.B. beträgt die Entfernung ( Leitungslänge vom Trafo zum Wandauslass ) geschätzt 4 Meter.
Die Gesamtlänge der Beleuchtung kommt auf rund 12-14 Meter.

Anbei ein Foto vom Kabel für die Versorgung...

Welche Stripes ich verwenden werde kann ich noch nicht sagen. RGB jedenfalls nicht.

Danke

Lg
Dateianhänge
image.jpg
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Do, 18.05.17, 08:36

Bitte richtig lesen:
Achim H hat geschrieben:Um den Leiterquerschnitt berechnen zu können, müssen wir wissen, welche Entfernung (ab Netzgerät) überbrückt werden muss und wie hoch die Stromaufnahme des Led-Strip ist (pro m, für 5m oder ...).

Gemeint war die Entfernung ab Netzgerät --> somit bis zu den Leds. Auf der 230V-Seite spielt die Kabellänge keine Rolle.
Die Gesamtlänge der Beleuchtung kommt auf rund 12-14 Meter.

Wie funktioniert das denn?
Du wolltet doch die Led-Strips auf 20m Länge zusammenstückeln, somit ist die Gesamtlänge definitiv über 20m.
zornvr6
User
User
Beiträge: 14
Registriert: So, 14.05.17, 00:59

Do, 18.05.17, 09:41

Das Kabel am Foto würde ich auf einen Trafo im Verteilerkasten klemmen.


Die 20 Meter waren als Beispiel gedacht!
Wir sind noch etwas unschlüssig welche Bereiche beleuchtet werden sollen.

Danke


Lg
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Do, 18.05.17, 11:51

Das Kabel am Foto würde ich auf einen Trafo im Verteilerkasten klemmen.

Damit wird die Entfernung noch größer als sie ohnehin schon ist.

Mach Dir nicht allzuviele Hoffnungen, dass Du das Kabel für eine Gleichspannung auch nutzen kannst. Abhängig vom Strom, der durch das Kabel transportiert werden muss und der Entfernung bis zu den Leds wird der Leiterquerschnitt der im Bild gezeigten 230V Leitung möglicherweise nicht ausreichen. Unter Umständen ist ein größerer Leiterquerschnitt (ein dickeres Kabel) erforderlich.
zornvr6
User
User
Beiträge: 14
Registriert: So, 14.05.17, 00:59

Do, 18.05.17, 22:13

Hm... klingt kompliziert...

Ich frag mich echt warum ich mich während der Elektroplanung von einem Beleuchtungsexperten beraten lassen habe??

Nachträglich hier was einziehen oder tauschen ist nahezu unmöglich da es sich um ein Fertigteilhaus handelt und die Kabel irgendwie verlegt wurden :(

Jemand eine Idee ?


Danke
BMK
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 191
Registriert: Sa, 31.01.09, 11:21

Do, 18.05.17, 23:13

Eine Möglichkeit:

Einspeisung im Verteilerkasten mit einem Netzteil 48V DC oder mehr in das Kabel.

Dann am Stripe pro 2m Abschnitt von dem Kabel ausgehend jeweils einen StepDown Wandler setzen; die gibt es bei ebay für Kleingeld.
Die 2m sind jetzt geschätzt, kommt darauf an, ob der Stripe für 12V oder 24V ausgelegt wird.

Eine 'Ein-Punkt-Einspeisung' ist bei sehr langen Stripes ein NOGO.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Do, 18.05.17, 23:16

Jemand eine Idee ?

Ja, ich. Montiere das Netzgerät in der Nähe der Leds.

Eingangsseitig (Netzspannung) spielt ein möglicher Spannungsabfall nur eine sehr kleine Rolle. Da fällt es auch überhaupt nicht auf, wenn von den (nur als Beispiel) 230V nur noch 220V ankommen. Das Netzgerät funktioniert dann immer noch einwandfrei. Ausgangsseitig sind 10V weniger absolut nicht tragbar.

Der Spannungsabfall ist abhängig vom Strom, der durch das Kabel transportiert werden muss,
von der Strecke, die überbrückt werden muss und
vom Leiterquerschnitt selbst.

Je höher der Strom, desto höher der Widerstand, desto höher auch der Spannungsabfall.
Je länger die Strecke, desto höher der Widerstand, desto höher auch der Spannungsabfall.
Je dünner das Kabel, desto höher der Widerstand, desto höher auch der Spannungsabfall.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Fr, 19.05.17, 00:13

BMK hat geschrieben:Einspeisung im Verteilerkasten mit einem Netzteil 48V DC oder mehr in das Kabel.

Dann am Stripe pro 2m Abschnitt von dem Kabel ausgehend jeweils einen StepDown Wandler setzen;

Das ist eine total bekloppte Idee. Ich sage Dir auch warum.

Nur als Beispiel:
Leistung: 500W
Strecke, die überbrückt werden muss: 10m

Bei 48V würde ein Strom von 500W / 48V = 10,4166A fließen.
Der Spannungsabfall durch ein 1,5mm² würde auf 10m Länge 2,471V betragen.
Verluste durch das Kabel: 2,471V x 10,4166A = 25,739... --> aufgerundet 25,74W.
Von den 500W, die das Netzgerät maximal leisten kann, kannst Du nur noch 474,26W nutzen.

Wird das Netzgerät am anderen Ende des Kabel angeklemmt, wird die Netzspannung transportiert.

Bei 230V würde ein Strom von 500W / 230V = 2,1739A fließen.
Der Spannungsabfall durch ein 1,5mm² würde auf 10m Länge nur 0,516V betragen.
Verluste durch das Kabel: 0,516V x 2,1739A = 1,217... --> aufgerundet 1,22W.

Nach 10 Stunden hättest Du beim 48V Netzgerät schon 257W sinnlos verbraten, bei der 230V Variante sind nur 12,2W --> das ist über 21mal weniger.

Extrem-Rechnung:
1 Jahr hat 8766 Stunden (Schaltjahr anteilig umgelegt). Im Nonstopp-Betrieb (24 Stunden am Tag) würde die
- 48V Variante 8766h x 25,74W = 225.636.84W/h --> aufgerundet 225,7KW/h
- 230V Variante 8766h x 1,22W = 10.694,52W/h --> aufgerundet 10,7kW/h
sinnlos verbraten haben.

Bei einem Preis von 0,3 EUR (30 Cent) je kW/h wären das bei der
- 48V Variante 225.7kW/h x 0,3 = 67,71 EUR
- 230V Variante 10,7kW/h x 0,3 = 3,21 EUR.

Ersparnis, wenn man das Netzgerät am anderen Ende des Kabel montiert: 64,50 EUR.
zornvr6 hat geschrieben:Ich frag mich echt warum ich mich während der Elektroplanung von einem Beleuchtungsexperten beraten lassen habe??

Was hast Du denn gefragt? Oder hast Du nur zugehört?
Hast Du ihm/ihr erzählt, dass ein Netzgerät in den Verteilerkasten soll?
Falls Ja, dann hätte der Beleuchtungsexperte das Kabel dafür auch auslegen müssen. Da er/sie es nicht getan hat, kannst Du die Arbeit reklamieren.
Falls Nein, dann bist Du der Dumme.
BMK
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 191
Registriert: Sa, 31.01.09, 11:21

Sa, 20.05.17, 14:33

Achin hat geschrieben: Das ist eine total bekloppte Idee.
Ach Achim. Mein erster Gedanke: Du solltest mal die Wahl deiner Drogen überdenken oder früher ins Bett gehen.

Du machst immer so schöne, transparente Berechnungen, wie auch in diesem Fall.
Dann müsste dir doch aufgefallen sein, dass die Effizienz in dem Beispiel 95% ist.
Für Energieübertragungsnetze wäre das ein sehr guter Wert.
Ein PC-Netzteil hätte damit den höchsten Wirkungsgrad '80 PLUS Titanium'

Die 'total bekloppte Idee' hat in der Industrie auch einen Namen: PoL (point of load)
Hier mal eine kurze Erklärung: http://www.itwissen.info/PoL-point-of-l ... ndler.html

Übrigens: PC Motherboard haben solche Wander, um aus den 12V direkt am Prozessor die Versorgungsspannung um 1V bei zig Ampere
zu generieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Voltage_Regulator_Module

Aber kommen wir mal auf unsere LED-Stripe Anwendung zurück.
zornvr6 wollte das Netzteil im Verteilerkasten unterbringen. Der Wunsch ist verständlich, weil sich um ein voluminöses Teil handelt und nicht immer im Wohnzimmer 'versteckt' werden kann. Daher auch mein Vorschlag.

Mit einem DCDC Wandler z.B. http://www.ebay.de/itm/302255082136 welcher etwa die Größe einer Sonderbriefmarke hat, könnte am langen Stripe eine abschnittweise Einspeisung erfolgen (Busstruktur). Denn jeder Wandler liefert die gleiche Ausgangsspannung trotz abfallender Eingangsspannung im Verlauf der Leitung. Und ja, bei dieser Lösung haben wir in der Zuleitung mit Verlusten von 5% zu rechnen. Möge jeder selbst entscheiden, ob er damit leben kann.

Die andere Möglichkeit 'Netzteil in der Nähe der LEDs' hat aber einen anderen Haken. Hier muss die Einspeisung in die Stripe-Abschnitte möglichst sternförmig erfolgen, also vom Netzteil zu jedem Abschnitt mit der selben Leitungslänge. Damit ist sichergestellt, dass jeder Abschnitt mit identischer Spannung versorgt wird.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Sa, 20.05.17, 16:32

Mein erster Gedanke: Du solltest mal die Wahl deiner Drogen überdenken oder früher ins Bett gehen.

Ich habe über den Tag verteilt genügend Stunden Schlaf. Und meine Rauschmittel sind Kaffee, Schokolade und im freien Handel erhältliche Tabakwaren.
Pilze esse ich grundsätzlich nicht (mag ich nicht). Und sonstige Drogen nehme ich nicht. :lol:
Übrigens: PC Motherboard haben solche Wander, um aus den 12V direkt am Prozessor die Versorgungsspannung um 1V bei zig Ampere
zu generieren.

Stimmt. Dort sind die Komponenten ja auch 10m weit auseinander.
Das Problem ist nicht die Geschichte mit dem wandeln der Spannungen, sondern die 10m Kabel dazwischen.
Mit einem DCDC Wandler z.B. http://www.ebay.de/itm/302255082136 welcher etwa die Größe einer Sonderbriefmarke hat, könnte am langen Stripe eine abschnittweise Einspeisung erfolgen (Busstruktur). Denn jeder Wandler liefert die gleiche Ausgangsspannung trotz abfallender Eingangsspannung im Verlauf der Leitung. Und ja, bei dieser Lösung haben wir in der Zuleitung mit Verlusten von 5% zu rechnen. Möge jeder selbst entscheiden, ob er damit leben kann.

Der Wandler verträgt keine 48V, sondern maximal 35V.
Um von 48V auf max. 35V zu kommen, müsste man mindestens 13V vernichten. Das wären (grob überschlagen) mindestens 25% Verluste.
Man könnte war ein 36V Netzteil verwenden, aber dann wäre auch der Strom höher, sodass noch mehr Leistung sinnlos im Kabel verbraten werden muss.
Und auch den Wandler musst Du irgendwo verstecken können.

Mir ist es wurscht, ob dieses Verfahren Point of Load oder Point of no Return heißt. Es ist und bleibt eine bekloppte Idee.
Das gezeigt Kabel ist dafür einfach nicht geeignet.
Die andere Möglichkeit 'Netzteil in der Nähe der LEDs' hat aber einen anderen Haken. Hier muss die Einspeisung in die Stripe-Abschnitte möglichst sternförmig erfolgen, also vom Netzteil zu jedem Abschnitt mit der selben Leitungslänge. Damit ist sichergestellt, dass jeder Abschnitt mit identischer Spannung versorgt wird.
Das ist nicht erforderlich.
Wenn die Längen gemessen werden können und wenn man weiß, welcher Strom fließt, kann man auch den Kabelquerschnitt berechnen. Selbst auf die Gefahr das einige Verbraucher eine um 0,2 oder 0,3V geringere Spannung als andere Verbraucher erhalten würden. In einem Strtang eines 24V Strip sind 6 oder 7 Leds + Vorwiderstand montiert. Diese minimalen Spannungsdifferenzen erzeugen nur geringe Unterschiede bei den Strömen durch die Leds. Ich möchte fast behaupten: dort sieht man überhaupt keinen Unterschied zu anderen Leisten.
Antworten